Biometrische Daten könnten missbraucht werden
Gute Voraussetzungen
Dass die Gefahr steigt und Cyberkriminelle in den Besitz verwendbarer biometrischer Daten gelangen, hat diverse Ursachen. So spielen biometrische Daten heute eine viel wichtigere Rolle als noch vor einem Jahrzehnt. Zudem eröffnet der technologische Fortschritt Bedrohungsakteuren auch neue Möglichkeiten, diese auszunutzen. Der Report nennt hier folgende Punkte:
- Qualität der Daten: Eine höhere Auflösung von Smartphone-Kameras, die Unterstützung von 4K-Videos und hochauflösenden Bildern durch Medienplattformen, die Cloud, Data Mining und Künstliche Intelligenz oder Machine Learning (KI/ML)-Funktionen führen zu einem Risikoanstieg.
- Öffentliche Sicherheit: Überwachungskameras können Personen auf der Grundlage von Gesichtserkennungsalgorithmen verfolgen. Diese werden anhand der von den Nutzern in soziale Medien hochgeladenen Daten trainiert.
- Individuelle Sicherheit: Die Daten können auch für Identitätsdiebstahl oder die Erstellung von Deepfakes, insbesondere von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, oder für die staatliche Überwachung genutzt werden.
- Angriffe auf Konten: Während der finanziell motivierte Missbrauch dieser Daten heute noch relativ selten ist, wird sein Ausmass mit der Zeit zunehmen, da die Authentifizierungshürden weiter sinken.
«Die Verwendung biometrischer Daten wird vielfach als sicherere und einfache Alternative zu Passwörtern befürwortet. Im Gegensatz zu Passwörtern können physische Merkmale jedoch nicht einfach geändert werden», erklärt Udo Schneider, IoT Security Evangelist Europe bei Trend Micro. «Eine Kompromittierung hat also langfristige Auswirkungen auf den Benutzer. Ein gekapertes Profil bringt demnach ähnliche Folgen mit sich, wie wenn man sich heute vollständigen Zugang zu einem PC verschafft», fügt er an.