Forschung der Uni Bochum
25.04.2022, 13:15 Uhr
Studie: Je weniger Smartphone, desto mehr Wohlbefinden
Wie viel Smartphone-Nutzung tut gut? Das wollte ein Forscherteam der Universität Bochum wissen. Rund 620 Personen wurden in drei Gruppen aufgeteilt - eine reduzierte ihren Konsum, eine war ganz abstinent, eine änderte nichts.
Ein vorübergehender Totalverzicht auf das Smartphone und eine Senkung der täglichen Nutzung um eine Stunde können sich einer Studie zufolge positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Das ergab eine Analyse, für die rund 620 Erwachsene im Durchschnittsalter zwischen 20 und 30 Jahren befragt worden waren, wie die Ruhr-Uni Bochum mitteilte.
Ein Forscherteam wollte wissen: «Ob unser Leben ohne Smartphone tatsächlich besser ist oder vielmehr: Wie viel weniger Smartphone am Tag uns guttut». Die Untersuchung war zuvor im psychologischen Fachmagazin Journal of Experimental Psychology publiziert worden.
Ausgangspunkt der Befragung: Das Smartphone wird nach Uni-Angaben in der Bevölkerung im Schnitt mehr als drei Stunden täglich genutzt. Studien belegten, dass mit intensiver Nutzung sinkende körperliche Aktivität, Nackenschmerzen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit oder auch suchtähnliches Verhalten einhergehen könnten.
Beste Effekte bei weniger Smartphone-Nutzung
Ergebnis der Studie, die nicht repräsentativ ist: Sowohl der komplette Verzicht als auch die einstündige Reduktion hatte positive Effekte auf Lebensstil und Wohlbefinden. In der Gruppe mit gesenkter Nutzungszeit hielten sich diese Positiveffekte sogar länger als in der Abstinenzgruppe. Forschungsleiterin Julia Brailovskaia vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit bilanzierte: «Langfristig am besten ging es denen, die die Nutzung reduziert hatten.»