Südkorea
16.10.2019, 14:29 Uhr
So wird ein Dorf dank 5G zum Smart Village
Von aussen macht das südkoreanische Dorf Daeseong-dong einen friedlichen Eindruck. Doch seine Nähe zu Nordkorea bedeutet für die Einwohner grosse Einschränkungen. Eine technische Entwicklung verändert ihr Leben.
Daeseong-dong hat viele Namen. Neben der eher propagandistischen Bezeichnung «Freiheitsdorf» nennen es die Südkoreaner auch «Insel im Land» oder «Dorf ohne irgendwas». Ein Name kommt jetzt hinzu: das weltweit erste «5G-Dorf».
Die Anbindung an das superschnelle Mobilfunknetz seit Juni dieses Jahres dank der auch werbewirksamen Unterstützung des Mobilfunkanbieters KT macht den isoliert liegenden Ort an der Grenze zu Nordkorea zu einem Smart Village, einem intelligenten Dorf mit High-Tech.
Knapp 200 Menschen leben dort. Ihr nach aussen hin friedlich wirkendes Dorf, das etwa 50 Kilometer nördlich von Seoul liegt, ist seit dem Ende der Korea-Kriegs (1950-53) einer der am strengsten bewachten Orte im Süden der koreanischen Halbinsel.
Knapp 200 Menschen leben dort. Ihr nach aussen hin friedlich wirkendes Dorf, das etwa 50 Kilometer nördlich von Seoul liegt, ist seit dem Ende der Korea-Kriegs (1950-53) einer der am strengsten bewachten Orte im Süden der koreanischen Halbinsel.
Daeseong-dong ist die einzige zivile Siedlung von Südkoreanern in der vier Kilometer breiten und 250 Kilometer langen demilitarisierten Zone (DMZ), die beide ideologisch verfeindeten Staaten von militärischen Feindseligkeiten abhalten soll. Die nordkoreanische Seite der DMZ ist nur einen Steinwurf weit entfernt.
Die derzeit 46 Haushalte sind überwiegend auf die Versorgung von aussen angewiesen. Es gibt keinen Supermarkt und keine Arztpraxis. Die Unterhaltungsmöglichkeiten für die meist älteren Bewohner halten sich in Grenzen. Jeder Besuch von aussen wird streng kontrolliert.
Doch die Dorfbewohner können bereits das beste Netz nutzen, das es derzeit gibt. Das Mobilfunknetz der fünften Generation ermöglicht vielfach schnelleren Datentransfer mit fast sofortiger Verbindung zwischen mehreren Geräten. «Wir hoffen, dass KTs 5G-Dorf das Leben und die Sicherheit der Bewohner stark verbessert», versprach KT-Chef Hwang Chang Gyu. Von den Bewohnern und Dorfchef Kim Dong Gu hört man vor allem eins: 5G macht das Leben bequemer und einfacher.
Die Anbindung von Daeseong-dong ist Teil des Projekts «Giga Story», das KT vor fünf Jahren ins Leben rief, um abgelegenen Gegenden den Zugang zu schnelleren Netzen zu verschaffen. Im April dieses Jahres aktivierten dann KT und die einheimischen Rivalen SK Telecom und LG Uplus ihre 5G-Dienste - weltweit war es der erste Start für den 5G-Massenmarkt.
Die Dorfbewohner, von denen der grösste Teil von der Landwirtschaft lebt, geniessen zwar Steuerfreiheit sowie ein relativ hohes Einkommen, und die Männer sind vom Militärdienst befreit. Doch für sie alle gilt nach wie vor eine nächtliche Ausgangssperre. Sie müssen sich mindestens acht Monate im Jahr im Dorf aufhalten, sonst droht das Wohnrecht zu verfallen.
Die Dorfbewohner, von denen der grösste Teil von der Landwirtschaft lebt, geniessen zwar Steuerfreiheit sowie ein relativ hohes Einkommen, und die Männer sind vom Militärdienst befreit. Doch für sie alle gilt nach wie vor eine nächtliche Ausgangssperre. Sie müssen sich mindestens acht Monate im Jahr im Dorf aufhalten, sonst droht das Wohnrecht zu verfallen.