22.06.2017, 14:30 Uhr

Drohnen «sehen» per WLAN durch Wände

Teamarbeit: Drohnen können sich Verdecktes über WLAN-Signale mörsern. Ein solches Konzept hat die University of California vorgeführt.
Entwickler der University of California haben zwei Drohnen so gut aufeinander abgestimmt, dass sie durch das kontinuierliche Senden von WLAN-Signalen einen Raum hinter einer Mauer erfassen und in einem 3D-Bild korrekt darstellen.

Signalwellen kreieren Bild

Die Forscher Yasamin Mostofi und Chitra Karanam nutzen zwei Drohnen, die selbstständig miteinander kommunizieren. Während der Messung befindet sich eine Drohne auf der einen Seite der Mauer und sendet WLAN-Signale durch das Objekt hindurch, während die andere Drohne die zurückgeworfenen Signale nebenan empfängt. Die Drohnen fliegen dann solange an der Mauer entlang und werfen Signale, bis Unterschiede in der Signalwellenstärke an verschiedenen Punkten festgehalten werden. Unterschiede treten dann auf, wenn etwa ein Objekt als Störquelle in das Signal tritt. Mit diesen Infos ist es möglich, ein 3D-Modell eines geschlossenen Gebäude zu erstellen, ohne es zu betreten. Je exakter sich die Drohnen an der Mauer entlang bewegen, desto detaillierter ist das resultierende Bild. Der Forscherin Yasamin Mostofi gelang es bereits 2015, durch gestörte WLAN-Signale Menschen zuverlässig zu zählen. «Unser Vorgehen bedient sich ausschliesslich WLAN-RSSI-Messungen und verlangt keine vorausgegangenen Messungen an dem Areal, an dem wir interessiert sind. Es braucht auch keine beweglichen Objekte, um ein Bild zu erzeugen.»

Vielversprechender Ansatz

Das Team will die Technologie ausbauen, denn vor allem in Notfällen könnte das rasche Erstellen eines 3D-Bildes vom Inneren eines Gebäudes von Vorteil für Retter sein. Diese müssten dann ein stark beschädigtes Objekt nicht betreten, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Drohnen könnten etwaige eingestürzte Stellen stattdessen exakt ausmessen und eine zuverlässige Karte des Inneren erstellen, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. Auch bei archäologischen Arbeiten könnte die innovative Methode zum Einsatz kommen.



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