Hardware-Primus Lenovo stellte im Baslerpark in Altstetten sein künftiges Produktportfolio der Schweizer IT-Presse vor. Lenovos Client-Technologist Christoph Wittlinger (links im Bild) und Schweiz-Chef Arnold Marty gaben dazu Einblick, welche Hardware-Neuheiten sich auf dem Schweizer Markt etablieren sollen. Die wichtigste Botschaft in der Pressekonferenz: «Auch Lenovo passt sich der verschärften Corona-Situation an.» Marty weiter: «Alle unsere Mitarbeiter haben eine Lernkurve durchlebt. Aber wir sind gut aufgestellt und auf die veränderte Situation geschult.

Wir gehen demnach besonders von einer hybriden Arbeitswelt aus, d.h. wir alle werden von daheim wie auch im Büro arbeiten. Das Ganze hat», so Marty weiter, «einen wichtigen Aspekt»: Schliesslich sind wir keine Maschinen, wir lieben doch unsere sozialen Kontakte.» Deshalb sind für ihn agile und flache Organisationsstrukturen bei der Umsetzung von grossem Vorteil, um diese Krise zu bewältigen. «Wir alle müssen uns auch ein Stückweit neu erfinden, um die Kultur, unsere DNA, zu bewahren.» Massiv unterstützen können dies, nach Vorstellung von Lenovo, neue Technologien, die sich gerade für den vertikalen Markt empfehlen.

Lenovos direkter Ansatz zu diesem Schwenk sind die neuen Produkte: Vorgestellt wurden dazu das ThinkPad Xi Nano, ThinkPad X1 Fold, das Lenovo ThinkPad C13 Yoga Chromebook und Lenovo ThinkSmart View.

Als Ergänzung seines Premium-X1-Portfolios stellt der Hardware-Anbieter für die Schweiz sein neues Spritzwasser-geschütztes ThinkPad X1 Nano vor. Die Masse betragen 1,4 cm x 29,3 cm x 20,8 cm (H x B x T). Das Besondere: Es soll mit einem Gewicht von rund 900 Gramm «das leichteste ThinkPad aller Zeiten» sein, so Lenovo. Adressiert werden trotz des geringen Gewichts dennoch Leistung und Funktionalität. Innen drin werkelt Intels neue «Tiger-Lake»-Plattform. Der CPU steht die neue im Prozessor integrierte 3D-Grafikeinheit Iris Xe zur Seite. Gegenüber dem Iris-Vorgänger soll der Chip eine über zweifach schnellere Spiele- und Streamingleistung bieten. Dreh- und Angelpunkt ist Intels Core-Prozessor der mittlerweile 11. Generation.

Das 13-Zoll-Display löst dabei mit einer 2K-Auflösung (2160 X 1350 Pixel) bei einem 16:10-Seitenverhältnis auf. Als Speicher kommen, je nach Modellvariante, schnelle SSD-Datenträger von bis zu 1 Terabyte sowie ein Arbeitsspeicher von bis zu 16 GB zum Einsatz. Fester Bestandteil des Chassis sind insgesamt vier Lautsprecher sowie vier 360-Grad-Mikrofone. Gefunkt wird nach dem neusten WiFi-6-Standard. Dagegen optional erhältlich wird es auch Modelle geben, die mit mobilem Internet nach 5G ausgerüstet sind. Weiteres Highlight bei den Schnittstellen ist Thunderbolt in Version 4, das zweimal vorhanden ist.

Die Schnittstelle verfügt dabei über die sogenannte RapidCharge-Funktion, einer neuen Schnellladefunktion. Damit lassen sich, so der Hersteller, Monitore, externe Speicher sowie auch weitere Geräte mit nur einem einzigen Kabel koppeln. Die Akkulaufzeit soll bei bis zu 17,3 Stunden liegen. Das ist selbst für ein Notebook der 13-Zoll-Klasse aussergewöhnlich lange. Als Betriebssystem kommt wahlweise Windows 10 in der Pro-Version respektive Linux zum Einsatz. Das ThinkPad X1 Nano ist ab dem 4. Quartal 2020 zu einem Preis von Fr. 1899.- verfügbar.

Computerworld meint: Klein, aber fein. Keine Frage: Mit dem ThinkPad X1 Nano lanciert Lenovo ein 13-Zoll-Notebook der Extraklasse. Computerworld konnte sich vom hochwertigen Design, der Verarbeitung und Qualität des Modells vorab auf dem Presse-Event überzeugen. Zudem dürften auch Preis, Leistung und Akkulaufzeit bei Lenovos Notebook-Federklasse hervorragend austariert sein. Wir heben den Daumen auf jeden Fall nach oben.

Fünf Jahre lang, so Lenovo, wurde am ThinkPad X1 Fold bis zu seinem finalen Aussehen und Design entwickelt. Herausgekommen ist eine durchaus interessante Geräteklasse. Es soll nach Angaben des Herstellers «den Umgang mit Technologien neu definieren, und sich den neuen Anforderungen an die Remote-, Büro- und hybride Arbeitswelt stellen können.» Lenovo bezeichnet das Gerät als ersten faltbaren PC der Welt.

Das rund 1 Kilogramm leichte Modell bietet, so Lenovo weiter, eine revolutionäre Mischung aus Mobilität und Vielseitigkeit. «Es vereint vertraute Funktionen, die man von Smartphones, Tablets und Laptops kennt, und das in einem einzigen faltbaren Gerät.» Das faltbare 33,8 cm (13,3") grosse OLED-Display mit einem Seitenverhältnis von 4:3 soll dazu einen umfangreichen Farbraum und hohen Kontrast bieten sowie extrem genügsam sein, was den Stromverbrauch anbetrifft.

Taktgeber ist hier Intels Core-i5-Prozessor-Technologie. Dabei handelt es sich um eine hybride Prozessortechnologie (Codename: «Lake-Field») der Core-i5-Variante. Während der SSD-Nutzspeicher bis zu einem Terabyte gross ist, kommt der Arbeitsspeicher auf eine Kapazität von maximal 8 Gigabyte. Auch bei dem Fold wird 5G mittels eines vorhandenen SIM-Slots ab Werk unterstützt. Ergänzt wird die Konnektivität mit zwei USB-3-Ports in Version 3.2. Als optionales Zubehör gibts ausserdem eine auf die Bluetooth-5.1-Technologie basierte Mini-Fold-Tastatur, die im Gerät transportiert und kabellos aufgeladen werden kann. Mit dem Lenovo-Mod-Pen-Add-on lassen sich Notizen aufschreiben, Anmerkungen machen oder auch Dokumente unterschreiben. 

Und drittens: Den «Easel Stand» bietet Lenovo zum Gerät an, um das ThinkPad X1 Fold im Hoch- oder Querformat auf dem Schreibtisch aufzustellen. Das ThinkPad X1 Fold ist mit Windows 10 für einen Startpreis von 3299.- Franken ab sofort erhältlich. Sobald Windows 10X vom Hersteller Microsoft angeboten wird, soll es, so Lenovo, auch Fold-Modelle mit dem neuen Betriebssystem geben.

Computerworld meint: Lenovos ThinPad X1 Fold ist ein spannendes Gerät und so etwas wie die XXL-Variante von Samsungs Galaxy-Fold-Varianten. Der grössere Formfaktor könnte sich dabei gerade in der PC-Welt von Vorteil erweisen, da die Modellklasse im Einzeleinsatz aber auch als Schnittstelle zu anderen Geräten damit deutlich vielseitiger einsetzbar ist.

Das neue ThinkPad C13 Yoga Chromebook positioniert Hersteller Lenovo als «mobiles und effizientes Notebook» für Unternehmen bis hin zu Mitarbeitern. Fokussiert wird auch aufgrund des Betriebssystems Chrome OS besonders auf Cloud-basierte Anwendungen.

Das Gehäuse des Modells besteht aus Aluminium, das 13,3-Zoll-Touch-Display des Convertibles (Auflösung: 1920 x 1080 Pixel) verfügt über ein 360-Grad-Yoga-Scharnier, womit es sich komplett nach hinten klappen lässt, um fortan dann als Tablet zu funktionieren. Anders als beim ThinkPad X1 Nano und Fold kommt hier der AMD-Prozessor Ryzen 7 3700C als Mobil-CPU zum Einsatz. Schön: Mit einem Gewicht von rund 1,5 kg ist es portabel.

Zu den weiteren Standardanschlüssen gehören vier USB-3.2-Ports und ein Type-C-Port. Eine HDMI-2.0-Buchse, sowie die Bluetooth- respektive WiFi-6-Konnektivität komplettieren die reichhaltigen Anschlussmöglichkeiten. Als Betriebssystem kommt, wie bereits erwähnt, Chrome OS, allerdings auch mit Upgrade-Option auf die Enterprise-Variante zum Einsatz. Für eine alternative Eingabemethode zum Skizzieren oder Notieren ist ein optionaler Stift erhältlich, der im Gerät verstaut werden kann. Und: Optional gibt es das C13 Yoga Chromebook auch mit IPS-Panel (ohne Touchscreen) sowie mit Fingerabdruck-Sensor. Das Modell ist ab Ende Dezember zu einem Startpreis von 629 Franken erhältlich.

Computerworld meint: Mit dem ThinkPad C13 Yoga Chromebook hat Hersteller Lenovo einen preiswerten Laptop im Produktportfolio, der den Cloud-Trend abbildet. Vor allem der Preis und die Konnektivität sind die Pluspunkte.

«Ein neues Werkzeug für den Arbeitsplatz von morgen soll es sein», Lenovos ThinkSmart View, das der Hersteller als erstes Display vorstellt, welches speziell auf die Verwendung mit Microsoft Teams zugeschnitten ist. Lenovo sieht in dem Gerät den persönlichen Teams-Assistent für Unternehmen jeder Grösse. Ob als Stand-Alone-Videotelefon am Arbeitsplatz, im Home-Office, für Shared Desks oder kleine Telefonräume. Zu den  Anwendungsmöglichkeiten zählen Besprechungen, Anrufe, das Termin-Management bis hin zum Austausch von Dateien.

Hardwareseitig verfügt das ThinkSmart View über einen 8 Zoll grossen Touchscreen mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixel. Dazu kommt ein 10-Watt-Lautsprecher, eine Weitwinkelkamera mit einer Auflösung von 5 Megapixel und ein duales Mikrofon. Als Breitbandschluss sieht Lenovo WLAN-AC vor. Ein Headset und PC lassen sich via Bluetooth anbinden. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz. Clevere Idee: Dank eines Standfusses lässt sich das ThinkSmart View sowohl im Hoch- wie auch im Querformat betreiben. Das Login erfolgt über einen Office-365-Account oder über den «One-Click-Join»-Button, den das Gerät bereithält. Die im Gerät integrierte Kamera lässt sich über eine mechanische Abdeckung deaktivieren, das Mikrofon verfügt über eine Stummschaltung. Zudem kann das Gerät mit einem PIN-Code gesichert werden. Das Lenovo ThinkSmart View ist ab sofort zu einem Preis von Fr. 382.- erhältlich.

Computerworld meint: Auch mit diesem Gerät richtet sich Lenovo an die neuen Herausforderungen der Arbeitswelt. Gerade im Home-Office und den damit einhergehenden, steigenden Anforderungen bezüglich Konnektivität und Arbeitsqualität, kann der ThinkSmart View von Lenovo überzeugen.