02.07.2012, 11:30 Uhr

Googles Mühen mit Android

Fragmentierte Hardware-Landschaft, konkurrierende Geschäftsmodelle, keine zentralisierte Auslieferung. In diesem schwierigen Umfeld kämpft Googles mobiles Betriebssystem um die Gunst von Enduser und Entwickler. Letztere sollen mit dem «Platform Developer Kit» einen verbesserten Zugang zu neuen Android-Versionen erhalten.
Android kämpft mit der Fragmentierung.
An der I/O-Konferenz von letzter Woche stellte Google der Android-Entwicklergemeinde ein neues Tool mit dem Namen «Platform Developer Kit» vor. Mit dieser Software sollen Entwickler frühzeitig mit den neuen Funktionen geplanter Android-Releases in Kontakt kommen und so ihre Apps anpassen können. Um die neuste Android Version 4.1 Jelly Bean den Entwicklern schmackhaft zu machen, wurden die Teilnehmer der I/O-Konferenz ja mit einem Gerät beschenkt, dass bereits mit Jelly Bean ausgestattet war.

Erst 7% der Geräte auf Ice Cream Sandwich

Nach wie vor präsentiert sich die Android-Versionierung der mobilen Devices auf eher mittelalterlichem Niveau. So sind erst 7% sämtlicher Geräte mit der neuesten Version Ice Cream Sandwich (4.x) ausgestattet. Der Hauptharst der Geräte läuft jedoch nach wie vor auf Android 2.2 (Froyo) oder 2.3.x (Gingerbread). Beide Hauptversionen wurden im Jahr 2010 veröffentlicht, die letzte Version von Gingerbrad datiert auf den September 2011. Die Update-Politik des Open-Source Betriebssystem krankt an der Tatsache, dass viele Gerätehersteller eigene Versionen von Gingerbread geschrieben haben, die sie jetzt nicht unbedingt auf die Version 4 anpassen wollen oder können. Denn für die Update-Verbreitung sind nicht die Gerätehersteller, sondern im Endeffekt die TelCos zuständig - aber dies ist nicht ihre Kernkompetenz. Auch wird argumentiert, dass die Gerätehersteller und TelCos lieber neue Devices verkaufen wollen, anstatt angestaubte Geräte mit dem neuen Betriebssystem fit zu trimmen.

Totgeburt Android Update Alliance?

Auch die an der letztjährigen I/O angekündigten Android Update Alliance scheint nicht recht ins Rollen zu kommen. Wir erinnern uns: Google hat angekündigt, dass es sicherstellen wird, dass Android-Updates alle 18 Monate ausgeliefert werden. An einem «fireside chat mit dem Android-Team von Google windete sich Dave Burke, oberster Android-Entwickler auf die Frage, was jetzt mit der Android Update Alliance sei. Frei übersetzt antwortete er: «Es sind noch keine 18 Monate seit der Ankündigung vergangen, warten wir mal ab, was kommen wird.» Für Ezra Gottheil, Analyst bei Technology Business Research wäre eine Lösung, dass zukünftige Android-Versionen so entwickelt werden müsste, dass sie verschiedene Devices gleichwertig unterstützt und somit die Gerätehersteller nicht mehr gross am Programmcode werkeln müssten. Dann könnten die Endkunden ihre Android-Version direkt bei Google updaten.



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