20.01.2012, 11:59 Uhr

Geheimdienst bringt Android-Variante

Der US-Nachrichtendienst NSA hat die erste Fassung einer unter Sicherheitsaspekten verbesserten Android-Version als Quelltext publiziert.
SE Android basiert auf SELinux, einer früheren Entwicklung der US-Sicherheitsbehörden
Der dem US-Verteidigungsministerium unterstehende Nachrichtendienst NSA (National Security Agency, Nationale Sicherheitsbehörde) hat eine gehärtete Android-Fassung veröffentlicht. Das als «SE Android» (Security Enhanced) bezeichnete Projekt baut auf den Erkenntnissen der NSA auf, die diese bei der Entwicklung ihres Sicherheitsmodells für Linux, SELinux, vor inzwischen mehr als zehn Jahren gewonnen hat. Android basiert auf Linux und hat auch dessen Modell der Zugriffskontrolle geerbt: Eine Anwendung erhält alle Zugriffsrechte des Benutzers, der sie gestartet hat.
Anders bei SELinux und nun auch bei SE Android: die einer Anwendung zugestandenen Rechte können, unabhängig vom Benutzer, durch Richtlinien beliebig eingeschränkt oder erweitert werden. Damit kann der Schaden, den eine böswillige App anrichten kann, begrenzt werden. Anwender, die ihr Smartphone absichern wollen, können SE Android jedoch nicht einfach installieren wie andere angepasste Android-Fassungen. Die NSA stellt keine kompilierten Binärdateien bereit. Vielmehr gilt es, die Quelltexte vom offiziellen Android Open Source Project herunter zu laden, sie mit SE Android abzugleichen und sich so eine eigene Android-Fassung zu bauen. Die SE-Android-Projektseite enthält dazu Hinweise. SE Android ist also, wie SELinux, eher als Beitrag für künftige Weiterentwicklungen des Betriebssystems zu verstehen. Wesentliche Beiträge des SELinux-Projekts sind heute in Linux integriert. So könnte auch die Zukunft bei Android aussehen.



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