05.08.2005, 08:26 Uhr

Der erste Virus für Windows Vista

Das ging schnell. Nur eine Woche nach der Veröffentlichung der Betaversion von Windows Vista klopft auch schon der erste Virenschreiber an die Pforten des jungfräulichen Betriebssystems. Ein Österreicher hat fünf simple Viren veröffentlicht.
Der erste Schädling für Windows Vista
In ihrem Weblog berichten die Virenexperten der finnischen Antivirenspezialistin F-Secure über den ersten Schädling für Windows Vista. Die zweifelhafte Ehre, den ersten Virus für den XP-Nachfolger geschrieben zu haben, gehört wohl einem österreichischen Hacker mit dem Spitznamen "Second Part To Hell". Dieser veröffentlichte seine schädlichen Codes bereits am 21. Juli im Tutorial der Hackergruppierung "Ready Ranger Liberation Front". Die Virenfamilie basiert auf Codes für die neue Microsoft Command Shell (MHS) mit dem Codenamen "Monad", welche vermutlich ebenfalls in Vista integriert werden soll, aber früher veröffentlicht wurde. MHS ist der Nachfolger der Kommandozeilenprogramme wie "cmd", "command" und "4nt". Nur ist MHS wesentlich leistungsfähiger als seine Vorgänger.
Gerade wegen seiner Leistungsfähigkeit bietet die MHS den Hackern ganz neue Möglichkeiten, erklären die Virenexperten der Antivirenspezialistin F-Secure. Bei den von F-Secure gefundenen Codes handelt es sich allerdings um relativ simpel gehaltene Scripts von nur wenigen Zeilen. Die Befehle stellen relativ einfache virale Funktionen, wie beispielsweise das Überschreiben von Dateien nach. F-Secure hat die neue Viren-Familie auf den Namen Danom getauft, nichts anderes als Monad rückwärts. Laut Aussagen von Mikko Hyppönen, Chef-Virenforscher bei F-Secure, seien die Virenexperten über das frühe Auftauchen des ersten Virus für Vista ziemlich überrascht. Laut Hyppönen stelle sich nun die Frage, ob bei solcher Anfälligkeit die MHS (Monad) tatsächlich serienmässig mit Vista verschickt werden solle. Microsofts Hauptquartier in Redmond hat bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Kommentar abgegeben.
David Witassek



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