11.01.2017, 14:41 Uhr

Erste Virtual-Reality-Bar in Zürich eröffnet

VR für Jung und Alt: Im Club Bellevue öffnet heute ein Virtual-Reality-Center die Pforten. Computerworld konnte sich schon vor der Eröffnung einen Eindruck verschaffen.
Nach dem Feierabendbier noch ein paar Weltraumdrohnen runterballern: Das Zürcher Start-up «Red or Blue Labs» eröffnet heute im Zürcher Bellevue-Club eine erste Virtual-Reality-Bar. «Bei uns kamen während des Pre-Launch-Events im Dezember 2016 auch ältere Leute, die noch nie ein Smartphone in den Händen hatten», schmunzelt Lukas Schleuniger, einer der drei Gründer des Start-ups. «Grundsätzlich wollen wir allen, die noch nie Virtual Reality ausprobiert haben, genau diese Möglichkeit in unserem Labor anbieten», sagt Karim Zerki, Serial Entrepreneur und Mitgründer des Start-ups «Red or Blue Labs».

VR für alle 

Die Palette der Spiele reicht vom entspanntem Minigolf («Cloudlands»), über das Verschiessen von Feuerpfeilen («The Lab») bis hin zu virtuellen Graffiti-Aktivitäten mit holografischer Malpalette («Tilt Brush»). Neuzugänger wolle man mit den Games für Oculus Rift und HTC Vive nicht gleich überfordern und ihnen zuerst die beliebtesten Simulationen vorführen, versichert man. Ein virtuelles Abenteuer dauert zwischen 45 und 90 Minuten. Je nach Gruppengrösse kostet der Spass inklusive Getränk 99 bis 159 Franken. Das Spielangebot beschränkt sich im Moment primär auf die Titel, die vor allem gut betuchte PC-Spieler zu Hause auf ihren Headsets von HTC und Oculus schon zocken können. Eigenentwicklungen oder mehr lokale Multiplayer-Spielmodi seien aber nicht ausgeschlossen. So arbeitet das Unternehmen auch eng mit Entwicklern zusammen.

Entspannte Atmosphäre 

Das Interieur des Clubs an der Freieckgasse ist sogar mit einer Grossleinwand ausgestattet. «Es gibt immer wieder Spieler, die lieber zuschauen», sagt der frühere CEO der TV-App Teleboy. Tatsächlich ist es unterhaltsam, den eingefleischten VR-Profis bei lustigen Ausweichmanövern zuzuschauen und dabei gleichzeitig die Game-Szene aus der Sicht des Spielers zu sehen. Die drei Mannen des Gründer-Teams haben es sogar fertiggebracht, für HTC Vive zwei Lighthouse-Stationen über eine Diagonaldistanz von sieben Metern zu montieren. Normalerweise klappt das nur optimal über eine maximale Entfernung von fünf Metern.

Lohnt es sich? 

Wir konnten uns schon einen Eindruck verschaffen. Das Tracking im Raum war optimal. Um der möglichen Verbreitung von Keimen zwischen VR-Spielern Einhalt zu gebieten, haben die Jungs in den Cyberbrillen einen wasserabweisenden Schaumstoff angebracht. Einziges Handicap: Mit einer dicken Brille hat man unter Umständen etwas mehr Mühe, in das sonst gut sitzende HTC-Headset zu schlüpfen. Es gibt aber Hilfsmittel: entweder die eigene Brille zuerst ins Headset schieben – oder für einen Abend auf Kontaktlinsen zurückgreifen. Bei der Oculus Rift hingegen wurde nichts speziell angepasst: In das engere Headset der Facebook-Tochter können Brillenträger je nach Kopfgrösse gerade noch hineinschlüpfen, wenn man die Gummibänder ein wenig nachjustiert.
Der Einlass ins VR Lab ist ab 13 Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen) möglich. Reservieren kann man online unter http://www.redorbluelabs.ch.



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