07.05.2007, 09:48 Uhr

Galileo droht das Aus

Das für den Aufbau und Betrieb des Satelliten-Navigationssystems Galileo vorgesehene Industriekonsortium will am Donnerstag ein wichtiges Ultimatum der EU verstreichen lassen. Somit droht dem Projekt ein herber Rückschlag.
Die Gruppe um Galileo, an dem auch die Schweiz beteiligt ist, stünde damit vor dem Aus. In einer Pressekonferenz will Bundesverkehrsminister und EU-Ratspräsident Wolfgang Tiefensee (SPD) heute in Brüssel seine Ideen zur Rettung von Galileo vorstellen. Eine Möglichkeit wäre, dass der Aufbau unter öffentlicher Regie gestemmt werde und es später eine neue Ausschreibung gebe. Auf die Steuerzahler kämen damit Kosten in Milliardenhöhe zu.Das rund vier Milliarden Euro teure System Galileo ist als Konkurrenz zum amerikanischen GPS-System gedacht. Ursprünglich sollte Galileo in Jahr 2010 starten. Verzögerungen haben aber inzwischen Mehrkosten in Millionenhöhe verursacht und eine Verschiebung des Termins um ein Jahr notwendig gemacht. Die EU-Verkehrsminister hatten im März 2007 einen Krisenplan zur Rettung von Galileo beschlossen und den Firmen das Ultimatum gesetzt. Zu den wichtigsten Auflagen zählte ein handlungsfähiger Geschäftsführer. Zu dem Konsortium zählen neben EADS die italienische Finmeccanica, Thales und Alcatel aus Frankreich, die britische INmarsat, Aena und Hispasat aus Spanien sowie die deutsche TeleOp.



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