Schneider Electric Innovation Summit 10.04.2018, 11:35 Uhr

Energie wird preiswerter, digitaler und effizienter

Energie ist die Ressource, ohne die alle Räder stillstehen – insbesondere auch in der IT, die in Europa zum grössten Energieverbraucher aufsteigen dürfte. Wie die Energieversorgung der Zukunft aussieht, demonstrierte Schneider Electric am Paris Innovation Summit.
Schneider-Chef Jean-Pascal Tricoire stellte am Innovation Summit zahlreiche Neuheiten vor
(Quelle: Schneider Electric)
5000 Kunden und Partner waren auf das Innovation Summit von Schneider Electric in Paris gekommen – ein Besucherrekord. Der französische Elektrotechnik-Konzern ist einer der weltweit führenden Spezialisten in Energie-Management und -Automation, entsprechend hoch waren die Erwartungen. Das Wirtschaftsmagazin «Cash» bescheinigte Schneider Electric einen Fünf-Jahre-Vorsprung vor der Schweizer ABB, und beruft sich dabei auf eine Branchenstudie der Deutschen Bank. Fünf Jahre, das sind in der Technologiebranche eine halbe Ewigkeit.
Eine effiziente, kostengünstige und sichere Energieversorgung sei die wichtigste Grundlage erfolgreichen Wirtschaftens, ja des Lebens, betonte Jean-Pascal Tricoire, Chairman und CEO bei Schneider Electric, in seiner Auftakt-Keynote in Paris. Die Franzosen versorgen Gebäudekomplexe, grosse Industrie-Anlagen, Infrastrukturprojekte und Rechenzentren mit dem nötigen Saft. In der Schweiz vertrauen prominente Unternehmen wie die Swisscom, die Suva, der Flughafen Genf oder die Rechenzentrumsbetreiber Interxion und DataHub den Energiemanagement-Lösungen des Unternehmens.

Energieparameter en détail messen

An Neuheiten herrschte auf dem Innovation Summit in Paris kein Mangel. Schneider-Chef Tricoire präsentierte zum Beispiel eine neue Version von EcoStruxure Building. Das Ziel besteht darin, sämtliche Energieparameter wie Strom (Verbrauch und Eigenproduktion), Heizung, Klima/Kühlung, Licht und Wasser en détail zu messen und auf eine möglichst effektive Nutzung des Gebäudes abzustimmen. Der Komfort der Nutzer soll maximiert, der Energieverbrauch und damit die Kosten minimiert werden. Schneider-Electric-Offizielle beziffern das Einsparpotenzial auf durchschnittlich 30 Prozent, in Einzelfällen sogar darüber. Denn die meisten Gebäude sind bis heute mit wenig Intelligenz ausgestattet. Das heisst, sie verschwenden aufgrund des fehlenden Gebäudemanagements viele Ressourcen.
Die neue Version von EcoStruxure Building besteht zum Beispiel aus den Komponenten Building Operations 2.0 und dem Building Advisor. Die Verbesserungen, gemessen in KPIs wie Energie-Effizienz, Skalierbarkeit, und Deployment-Aufwand, sollen sich alle im zweistelligen Prozentbereich bewegen.  Mit den EcoStruxure Building Operations liessen sich etwa 80 Prozent der Vorfälle (Issues) remote bearbeiten, ohne dass ein Techniker vor Ort sein müsse, sagte Kevin Brown, SVP of Innovation und CTO bei Schneider, als Wegmarke. Mit dem Building Advisor hätten sich ausserdem die gebäudebedingten Beschwerden, zum Beispiel auf Flughäfen, um etwa 50 Prozent reduziert, so Brown weiter.

Drei-Layer-Architektur

Vor zehn Jahren hatte der französische Energiekonzern mit seiner offenen, skalierbaren und auf das Internet der Dinge (IoT) optimierten Plattform EcoStruxure die Grundlage für den Erfolg gelegt. EcoStruxure ist nach einer Drei-Layer-Architektur aufgebaut. Auf dem Basislayer 1 sind die miteinander vernetzten Produkte («Connected Products») wie der Leistungsmesser ION9000 und das «Protection Relay» Easergy P3 angesiedelt. Das Mittel-Layer 2 («Edge Control») enthält Module für die effiziente Steuerung und Kontrolle von Ereignissen in Echtzeit, wie den Power Monitoring Expert 9.0 und Power Scada Operation 9.0 (Edge Control genannt). Auf dem Layer 3 legen «Apps Analytics & Services» die Basis für intelligente Geschäftsentscheidungen. Benutzer können aufgrund von Daten rechtzeitig fundierte Entscheide treffen, um so Zuverlässigkeit zu gewährleisten, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Aufbau der EcoStruxure-Plattform
Quelle: Schneider Electric
Wir stecken mitten in einer digitalen Transformation der Energie. Schneider-Chef Tricoire wagte in Paris einige Prognosen, in welche Richtung sich der Energiemarkt bis 2030 bewegt. In 12 Jahren, so Tricoire werde Sonnenenergie preiswerter sein als Energie, die aus herkömmlichen fossilen Brennstoffen gewonnen wird. Ausserdem wird die IT zum grössten Energieverbraucher aufsteigen und in Europa würden etwa die Hälfte der Fahrzeuge durch E-Mobile ersetzt. Grosse Autobauer wie Daimler oder die Volkswagengruppe arbeiten heute schon an der Verwirklichung dieses Ziels.


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