Telekom schreibt Milliardengewinn

Telekom: Nettogewinn in Höhe von 1,5 Milliarden Euro

Unter dem Strich verdiente die Deutsche Telekom mit 1,5 Milliarden Euro gut 5 Prozent mehr. Bereinigt um Sondereffekte fiel der Konzernüberschuss aber mit 1,9 Milliarden Euro fast 23 Prozent geringer aus. Laut Konzern liegt das an Zinseffekten bei der Bewertung von Verbindlichkeiten und Rückstellungen im Vorjahr. Zusätzlich wirkten sich Bewertungseffekte im Zusammenhang mit den Optionen auf den Erwerb weiterer T-Mobile-US-Aktien aus. Im Vorjahr seien in beiden Fällen hohe positive Bewertungen verbucht worden, die nun allerdings negativ einflossen.
Weiter machen die Amerikaner den Löwenanteil der Bilanz aus. Wie Konzernchef Höttges bekannt gab, hielt die Telekom Ende Juni 51,3 Prozent an T-Mobile US. «Wir sind froh, am wertvollsten Mobilfunkunternehmen der Welt die Mehrheit zu halten», sagte er bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Eine mögliche Abhängigkeit von Übersee verneinte der Manager. Nur durch das starke Amerika-Geschäft habe die Deutsche Telekom so einen grossen Spielraum für Investitionen. «Ich sage aus voller Überzeugung: Ich würde in den USA alles genauso wieder machen», sagte er. Im ersten Halbjahr hatte der Konzern 9,2 Milliarden für Investitionen in die Hand genommen.

Höttges: «Europa darf sich nicht abhängen lassen»

Stattdessen müsse man sich fragen, warum in Europa immer weniger Firmen investieren können. «Es liegt an den Rahmenbedingungen und der fehlgeleiteten Wirtschaftspolitik», kritisierte Höttges. «Wir dürfen nicht zusehen, wie unser Kontinent noch weiter abgehängt wird», warnte er. «Wir müssen wachsen, um unseren Wohlstand zu bewahren.»
Derweil will die Telekom verstärkt auf künstliche Intelligenz (KI) setzen. Preiserhöhungen würden die erhöhten Kosten für Energie und Material nicht kompensieren. Einen Stellenabbau taten Höttges und Finanzchef Christian Illek ab. Auf die Nachfrage, was denn dann mit «effizienter werden und Strukturen überprüfen» bedeute, sagte Höttges, dass etwa Routinetätigkeiten durch KI ersetzt werden sollen.
Unterdessen konnte die Telekom ihren milliardenschweren Schuldenberg etwas abtragen. Zwischen dem Jahreswechsel und Ende Juni verringerte das Management die Netto-Verbindlichkeiten inklusive Leasing um fast 4 Prozent auf 136,9 Milliarden Euro. Dabei wirkten sich der Erlös aus dem Verkauf der Funkturmgesellschaft und ein Teil des freien Mittelzuflusses mindernd auf die Schulden aus.


Das könnte Sie auch interessieren