Quartalszahlen 10.08.2023, 15:52 Uhr

Telekom schreibt Milliardengewinn

Die Deutsche Telekom kann im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verbuchen und allein in Deutschland rund 319'000 Mobilfunkkunden für sich gewinnen.
(Quelle: Deutsche Telekom)
Die Deutsche Telekom hat erneut nach ihrer Tochter T-Mobile US ebenfalls die Jahresziele feingeschliffen. Im abgeschlossenen Quartal ging der Umsatz zwar leicht zurück. Im operativen Geschäft verdiente das Unternehmen aber etwas mehr. Kopfzerbrechen bereiten Konzernchef Tim Höttges derweil die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Europa und Amerika für Investitionen sowie den regulierten Zugang von Unternehmen wie – hierzulande – Freenet und 1&1 zum 5G-Netz der Telekom.
«In dem Moment, in dem Sie eine Diensteanbieterverpflichtung haben, wird jeder Diensteanbieter sagen: Der Preis ist zu hoch», sagte er bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Bei solch einer Verpflichtung (DAV) gewährt die Politik Unternehmen wie 1&1 und Freenet, die kein eigenes Netz haben, die Möglichkeit, als Mieter auf die 5G-Netze von Telekom, Telefónica Deutschland (O2) und Vodafone zuzugreifen.
Höttges moniert, dass die drei grossen Telekomunternehmen Milliarden an Euro in den Netzaufbau steckten, während die Diensteanbieter nichts investierten.
Für 2023 soll unterdessen ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) von 41,0 Milliarden Euro zustande kommen, wie das im Dax notierte Unternehmen mitteilte. Das ist minimal mehr als bislang geplant nach 39,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Ziel für den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) bleibt bei mehr als 16 Milliarden Euro. Bereits vor zwei Wochen hatten die Amerikaner Hand an ihren Ausblick gelegt. In der Vergangenheit war der Mutterkonzern aus Bonn dann regelmässig gefolgt.

319'999 neue Mobilfunkkunden an Bord

Unterdessen gewann die Telekom in Deutschland im zweiten Quartal unter eigenen Marken 319'000 Mobilfunkkunden für sich – fast zwei Drittel mehr, als Analysten erwartet hatten. Der Wettbewerber Telefónica Deutschland hatte einen ähnlich starken Zuwachs im Quartal gemeldet, während der britische Konkurrent Vodafone netto 24'000 Verträge zählte.
Auf Konzernebene ging der Umsatz des zweiten Quartals gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozent auf 27,2 Milliarden Euro zurück. Das lag neben einem schwächeren US-Dollar vorrangig an weniger Verkäufen von Endgeräten, von denen bei Telekomunternehmen als Gewinn allerdings kaum etwas hängen bleibt. In den USA fährt T-Mobile zudem das Leasing von Mobilfunk-Endgeräten zurück. Mit Dienstleistungen wie Sprach- und Datenübertragungen verdienen sie dagegen deutlich mehr. Der Service-Erlös stieg um 1,4 Prozent.
Entsprechend verbesserte sich die Profitabilität: Das operative Ergebnis inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) der Monate April bis Juni stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf gut 10 Milliarden Euro. Die Kennziffern stimmten mit den durchschnittlichen Marktschätzungen überein, schrieb JPMorgan-Analyst Akhil Dattani in einer ersten Einschätzung.


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