Software 13.02.2024, 09:53 Uhr

SAP plant bei Nachfolge für Plattner überraschend um

Die Nachfolge für den Chefposten im Verwaltungsrat von SAP schien in trockenen Tüchern. Nun wirf der Dax-Konzern seine Planung über den Haufen. Und erntet Kritik von Aktionärsvertretern.
(Quelle: shutterstock.com/Cineberg)
Im Mai 2023 schien die SAP-Führungsspitze noch beste Laune zu haben. Auf der Generalversammlung in der gleichnamigen Mannheimer Arena strahlten SAP-Chef Christian Klein, Verwaltungsratsvorsitzender Hasso Plattner und sein damals designierter Nachfolger Punit Renjen gemeinsam in die Kameras. Im Anschluss wurde Renjen mit grosser Mehrheit in den Verwaltungsrat gewählt. Der Wechsel an die Spitze des Gremiums in diesem Jahr schien reine Formsache.
Doch am Sonntagabend präsentierte Europas grösster Softwarehersteller überraschend den ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä als vorgesehenen Plattner-Nachfolger. Der Konzern und Renjen hätten entschieden, sich im gegenseitigen Einvernehmen zu trennen, hiess es laut Mitteilung.
Als Grund nannte SAP unterschiedliche Vorstellungen über die künftige Rolle des Verwaltungsratsvorsitzenden. Dem Vernehmen nach habe sich der US-Amerikaner nicht mit der in Deutschland gesetzlich vorgesehenen Funktion als Aufseher der Konzernleitung anfreunden können. So schrieb unter anderem das "Manager Magazin", er habe sich sehr aktiv ins Tagesgeschäft eingebracht und damit nicht nur Freude ausgelöst.

"Ein exzellenter Kandidat"

Vor gut einem Jahr, als SAP den ehemaligen Chef des Beratungsunternehmens Deloitte als vorgesehenen Nachfolger für Plattner vorstellte, der das Unternehmen einst mitgründete und seit 2003 den Vorsitz des Verwaltungsrats hatte, klang der Konzern noch äusserst zuversichtlich. Renjen sei "ausgesprochen gut für den Aufsichtsrat qualifiziert und wäre ein exzellenter Kandidat", hiess es in einer Mitteilung.
"Sein tiefgehendes Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden und der gesamten Branche machen ihn zu einem idealen Kandidaten für den Vorsitz des Verwaltungsrats ab 2024", teilte Plattner damals mit. Viel mehr Vorschusslorbeeren geht nicht.
Nun also die Kehrtwende. Mit dem Finnen Ala-Pietilä, der auf der Generalversammlung im Mai in den Verwaltungsrat gewählt und den Vorsitz übernehmen soll, kommt ein alter Bekannter zurück zum Konzern aus Walldorf. Der frühere Präsident von Nokia sass bereits von 2002 bis 2021 im Verwaltungsrat von SAP.


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