Kudelski schreibt Verluste

Grosskunden verschieben Aufträge

CEO André Kudelski
Quelle: pd
Bei Skidata, das Zugangssysteme für Parkhäuser oder Skilifte herstellt, tauchte der Umsatz wegen der Coronakrise um 24 Prozent auf 121,6 Millionen Dollar. Die Sparte erlitt einen operativen Verlust von 4,5 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 4,7 Millionen vor einem Jahr. Grosse Kunden, vor allem Flughäfen, Shoppingcenter und Sportstadien hätten neue Projekte oder Modernisierungen verschoben. 
Das Servicevolumen sei im April und Mai um fast ein Viertel eingebrochen, weil während des Lockdown viel weniger Parkhäuser benutzt wurden. Ende Juni hätten sich die Servicevolumen in Europa auf 90 Prozent des Vorjahresniveaus erholt, in anderen Regionen seien es 75 Prozent. Die wegen Corona ergriffenen vorübergehenden Sparmassnahmen hätten zwar die Kosten gesenkt, aber auch zu Verzögerungen bei der im Dezember angekündigten Restrukturierung der Sparte geführt, schrieb Kudelski weiter. 
Bei Cybersicherheit sank der Umsatz um 13 Prozent auf 63,2 Millionen Dollar. Der operative Verlust vergrösserte sich um 0,8 Millionen auf 11,5 Millionen Dollar. Während der Coronakrise hätten die Mitarbeite wegen der Einschränkungen weniger mit ihren Kunden persönlich in Kontakt treten können, was vor allem in Amerika auf die Verkäufe gedrückt habe, schrieb Kudelski. 
Die kleinste Sparte Internet der Dinge (IoT) machte 1 Millionen Dollar Umsatz und konnte den operativen Verlust um 2,6 Millionen auf 8,9 Millionen Dollar verringern. 

Ausblick gesenkt 

Den Ausblick strich Kudelski zusammen. Neu erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr noch einen EBITDA von 45 bis 55 Millionen Dollar. Bislang hatte die Firma 70 bis 90 Millionen angepeilt. 
Bei Digital TV werde im zweiten Semester ein höherer Umsatz als im ersten erwartet, nachdem Kunden Projekte, die fürs erste Halbjahr geplant gewesen seien, in die zweite Jahreshälfte verschoben hätten. Da die Kosten nicht signifikant steigen sollten, dürfte Digital TV auch einen höheren Gewinn einfahren als im ersten Halbjahr. 
Auch bei Cybersecurity werde ein höherer Umsatz als in der ersten Jahreshälfte erwartet. Das operative Ergebnis sollte sich substantiell verbessern. IoT sollte ebenfalls mehr Einnahmen erzielen und den Verlust reduzieren. Und Skidata sollte sich von den negativen Corona-Auswirkungen erholen. Der Umsatz dürfte steigen und das Betriebsergebnis verbessern. Die Rentabilität werde allerdings das für 2020 mit der Restrukturierung angepeilte Ziel nicht erreichen.



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