Kalenderwoche 3
17.01.2022, 07:53 Uhr
Computerworld-Newsticker KW 3/2022
Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
Spital Nidwalden investierte rund 2 Millionen Franken in die Digitalisierung
Das Spital Nidwalden hat gemäss einer Mitteilung in den letzten 18 Monaten rund 2 Millionen Franken in die Digitalisierung investiert. Damit seien rund 6 Kilometer Glasfaserkabel, 100 Kilometer Netzwerkkabel, 200 Access Points und 3500 Netzwerkstecker neu verlegt und montiert worden. Gabriel Kälin, Leiter Informatik Spital Nidwalden, sieht einen grossen Nutzen im Ausbau der digitalen Infrastruktur: «Spitäler, Ärzte und Patienten werden künftig vermehrt miteinander vernetzt sein und damit verändern sich die Anforderungen an die Spital IT-Netzwerkinfrastruktur. Ein schneller Zugang ins Internet und eine gute Vernetzung mit allen Anspruchsgruppen sind einfach nötige Standards im digitalen Zeitalter.» Den Informationen zufolge ist per 2024 geplant, das Spital Nidwalden in das Klinikinformationssystem (Epic) der LUKS-Gruppe, zu der das Spital gehört, zu integrieren. Mit Epic werde das Spital Nidwalden dann auch den Zuweisern einen direkten, sicheren und von den Patientinnen und Patienten genehmigten Zugang auf die Patientenakten im Spital ermöglichen, heisst es.
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Ti&m ernennt Chefin das E-Government-Geschäft
Ti&m hat im letzten Jahr laut eigenen Angaben im Bundesumfeld viele Ausschreibungen gewonnen und konnte seinen Marktanteil vergrössern. Beim öffentlichen Sektor handle es sich deshalb um einen der strategischen Wachstumsmärkte des Schweizer IT-Dienstleisters. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde nun auch eine Chefin für das E-Government-Geschäft ernannt. Und zwar verantwortet nun Magdalena Koj, eine langjährige Mitarbeiterin von Ti&m, den Bereich. Zuletzt arbeitete sie als Head Bid-Management für den IT-Dienstleister und sei schon in dieser Rolle eng in die E-Government-Projekte der Firma eingebunden gewesen, sagt sie. «Ich freue mich, meine gewonnene Expertise in meiner neuen Aufgabe einzubringen», wird Koj in der Mitteilung zitiert. Bei Ti&m zeigt man sich überzeugt, dass die personelle Neuaufstellung nun «noch mehr Geschwindigkeit und Know-how in die Entwicklung von Lösungen für die digitale Verwaltung» bringt.
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Digitalswitzerland-Präsident soll auch neuer Valora-VRP werden
Sascha Zahnd, der amtierende Präsident von Digitalswitzerland, wurde als neuer Verwaltungsratspräsident von Valora vorgeschlagen. Dort soll er Franz Julen ersetzen, der das Amt nach 5 Jahren abgibt. Insgesamt sass Julen 15 Jahre im Verwaltungsrat des Handelsunternehmens. Auch Zahnd ist bereits im Valora-VR mit dabei. Laut Firmenangaben seit 2019 als Mitglied, 2020 wurde er bereits zum Vizepräsident ernannt.
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Amazon will erstes Ladengeschäft für Kleidung eröffnen
Der Online-Riese Amazon hat die Eröffnung eines ersten Kleiderladens der Marke «Amazon Style» angekündigt. Die Filiale soll in diesem Jahr in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles an den Start gehen. Kunden können dort über Amazons App Kaufempfehlungen erhalten und durch den Scan von QR-Codes auf den Artikeln Produktdetails sowie verfügbare Grössen, Farben und Bewertungen angezeigt bekommen, hiess es. In seinem ersten Kleidergeschäft will der Online-Riese ein breites Sortiment an Kleidung anbieten. «Sie werden alles finden – von der 10-Dollar-Jeans bis zum Designer-Modell», sagte Managerin Simoina Vasen gegenüber CNBC. Laut dem US-Sender soll das Geschäft mit einer Fläche von knapp 2800 Quadratmetern deutlich grösser sein als Amazons bisherige Läden. Der Konzern ist zwar als Allesverkäufer im Internet gross geworden, mischt aber schon seit einigen Jahren auch den klassischen Detailhandel immer stärker auf. Der 1994 von Jeff Bezos gegründete Konzern betreibt unter Marken wie Amazon Fresh und Go Ketten für Lebensmittel und hat auch kleinere Ladengeschäfte für Bücher und andere Produkte. Ausserdem gehört Amazon die Supermarktkette Whole Foods. Laut US-Medien plant der Konzern auch grössere Ladengeschäfte im Stil von Kaufhäusern, um sein Produktangebot stärker ausserhalb des Internets zu platzieren.
Donnerstag, 20. Januar 2022
RS-Start im Home Office verlief zum Teil erneut holprig
Für einen Drittel der rund 11'200 Rekrutinnen und Rekruten, die Anfang Woche zur Winter-RS antreten mussten, begann diese zu Hause im «Distance Learning». Bis sie am 31. Januar in ihre jeweiligen Kasernen wechseln, sollen sie sich zunächst über ein E-Learning-Tool Grundkenntnisse des Militärs und des Militäralltags aneignen. Wie «20 Minuten» berichtet, gab es dabei – wie schon im letzten Jahr – vereinzelt Login-Probleme. Angeblich schafften es einzelne Rekruten, sich mit den Passwörtern «12345678», «Bern12345678» oder «Bern12345678910» im Lern-Tool anzumelden. Ein Hinweis darauf, dass bei den betroffenen Accounts wohl noch ein Standartpasswort hinterlegt war. Der Armeesprecher Stefan Hofer erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal, dass das Problem bekannt und auf dem Portal ein Hinweis mit einer Telefonnummer aufgeschaltet worden sei. Seinen Angaben zufolge kam es durch eine Überschreibung der Passwörter aller Accounts dazu, die noch nie benutzt worden sind.
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Farmy führt Geschäft mit Schnell-Lieferungen in mehr Städten ein
Der Online-Supermarkt Farmy weitet nach einer erfolgreichen Testphase in Zürich sein Geschäft mit Express-Lieferungen auf weitere Schweizer Städte aus. Vorerst werde der Dienst mit dem Namen «Farmy X-Press» in der Genferseeregion eingeführt, sagt Farmy-Co-CEO Roman Hartmann gegenüber der «Handelszeitung». Später könne er sich auch vorstellen, den Service in weiteren Städten wie Basel, Bern, Winterthur, Zug und Luzern anzubieten, so Hartmann. «Farmy X-Press» verspricht Lieferungen innerhalb von drei Stunden. Nach Migros Online und Coop.ch ist Farmy der drittgrösste Anbieter von Supermarktlieferungen in der Schweiz.
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Schweizer Covid-App: Der «Selfcheck-Button» fliegt raus
Der Button mit dem kreisrunden Pfeil in der Impfzertifikats-App gibts nicht mehr. Dort konnte man kurz draufdrücken und entweder wurde das Zertifikat grün – alles gut – oder rot. Das bedeutete dann, dass das Zertifikat nicht mehr gültig war. Oder, wie an einem Abend im letzten Herbst, dass IT-Probleme existieren, als schweizweit Corona-Zertifikate fälschlich für ungültig erklärt wurden. Zum Glück dauerte die Panne nicht lange. Zusätzlich dazu gibt es noch die Check-App. Damit wird der QR-Code des Zertifikats eingescannt und die Check-App hat über die Gültigkeit Auskunft erteilt. Nur, dass diese Methode etwas umständlicher ist – und gerade wenn die Schlange beim Restaurant länger war, stellte sich die «Button-Methode» als effizienzer heraus. Damit ist nun allerdings Schluss. Beim Update von dieser Woche lässt der Herausgeber wissen, dass die Funktion zur Selbstprüfung rausfliegt. Dies ist dann vorgestern auch geschehen. Dort prangt nun übergangsweise ein Info-Button, der über die weggefallene Funktion informiert. Grund dafür war offenbar ein Bug: Mit einem Trick konnte man das Systemdatum ändern, welches dann das Zertifikat grün erscheinen liess, auch wenn es bereits abgelaufen war. Zwar stand ja auch immer das Ablaufdatum dabei, aber in der Hektik...mit der Check-App ist dieser Trick nun hinfällig.
Mittwoch, 19. Januar 2022
Fust digitalisiert Geschäftsprozesse auf Basis von SAP Retail
Die Fachgeschäftskette Fust hat ihr eigenentwickeltes ERP-System mit vielen Umsystemen stillgelegt und durch eine Systemlandschaft rund um SAP Retail abgelöst. Unterstützt wurde der Händler im Bereich Elektronik, Haushaltsgeräte und Computer durch das auf Gross- und Einzelhandel spezialisierte Zuger SAP-Beratungshaus Retailsolutions. Dabei seien sämtliche Handels- und Serviceprozesse in SAP Retail integriert und unterschiedliche weitere Systeme miteinander verknüpft worden, heisst es in einer Mitteilung. Um die recht komplexe Struktur der früheren Systemlandschaft mit über 200 Schnittstellen und vielen über den Handelsbereich hinausgehenden Applikationen auf Basis eines einzigen Systems abzubilden, seien in SAP Retail diverse andere SAP-Applikationen wie beispielsweise SAP CAR, SAP BW, SAP CRM, SAP HR und weitere Nicht-SAP-Systeme eingebunden worden, berichtet Retailsolutions weiter.
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Kosovo: Krypto-Mining-Geräte werden zum Spottpreis verschleudert
Weil der Kosovo in einer Stromkrise steckt, hat die Regierung das Schürfen von Kryptowährungen verboten. Nun verschleudern dort die Miner offenbar ihre Technik, wie der «Guardian» berichtet. Das Schürf-Verbot ist zwar vorerst nur vorübergehend auf 60 Tage beschränkt, könnte aber noch verlängert werden. Und davon gehen wohl viele Schürfer aus. Dem Bericht zufolge wird in Telegram-Gruppen nun Mining-Equipment zu Spottpreisen angeboten. Auch die iranische Regierung untersagte das Krypto-Mining im letzten Jahr für mehrere Monate, da sie dieses für Stromausfälle mitverantwortlich machte.
Dienstag, 18. Januar 2022
Mega-Deal: Microsoft kauft Spielefirma Activision Blizzard
Microsoft übernimmt in einem fast 70 Milliarden Dollar schweren Deal den grossen Videospieleanbieter Activision Blizzard. Der Software-Riese, der hinter der Xbox-Spielekonsole steht, sichert sich damit populäre Spiele wie «Call of Duty», «Overwatch» und «Candy Crush». Microsoft bietet 95 Dollar je Aktie von Activision Blizzard – ein kräftiger Aufpreis auf den Schlusskurs von 65,39 Dollar am vorherigen US-Handelstag am Freitag. Die Spielefirma werde damit insgesamt mit 68,7 Milliarden Dollar bewertet, wie Microsoft am Dienstag mitteilte. Der bisherige Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, solle weiter an der Spitze der Spielefirma blieben, hiess es. Kotick war in den vergangenen Monaten nach Vorwürfen von sexueller Belästigung und Diskriminierung gegen Manager des Unternehmens in die Kritik geraten.
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Luzerner Kantonalbank richtet GL stärker auf die Digitalisierung aus
Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) baut die Geschäftsleitung Anfang 2023 um. Das Ziel sei es, die wichtiger werdenden Themenfelder IT und Digitalisierung in der Organisation besser zu verankern, teilte das Unternehmen mit. So wird den Angaben zufolge unter anderem auf organisatorischer Ebene die Informatik, die aktuell Finanzchef Marcel Hurschler zugeteilt ist, in den Bereich Marketservices verschoben. Noch offen ist, wer künftig an der Spitze dieses Departements stehen soll. Denn der aktuelle Leiter, Beat Hodel, übernimmt gemäss Mitteilung die Leitung des Bereichs Firmenkunden & Private Banking. Gesucht wird laut CEO Daniel Salzmann eine Person mit «ausgeprägtem technischen IT-Hintergrund, kombiniert mit bankfachlichem Know-how».
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Entris Banking setzt auf Bottomline-Lösung
Die Genfer Entris Banking, ein Anbieter von Geschäftsprozess- und Technologie-Outsourcing, der als Transaktionsbank und Zahlungsverkehrsdienstleister für eine Gruppe von mehr als 40 kleinen und mittelgrossen Banken in der Schweiz fungiert, hat sich für den Einsatz der SaaS-basierten Zahlungsanbindungsplattform von Bottomline entschieden. mit dieser wolle man den Kunden ein verbessertes, flexibleres Zahlungserlebnis im In- und Ausland bieten, heisst es in einer Mitteilung. Konkret werde die Plattform neben der inländischen SIC/SECOM- und grenzüberschreitenden SWIFT-Konnektivität das Onboarding und die Benutzererfahrung für die Kunden von Entris Banking verbessern und die Back-Office-Abläufe optimieren, ist weiter zu erfrahren. «Angesichts der fortlaufenden Entwicklung der Schweizer Zahlungsverkehrsbranche ist der Wechsel zur SaaS-basierten Zahlungsanbindungsplattform von Bottomline ein wichtiger Schritt», wird Jürg Gutzwiller, CEO von Entris Banking, in dem Communiqué zitiert. «Wir haben uns für Bottomline aufgrund der modularen Technologie, des umfassenden Supports und der internationalen Zahlungserfahrung entschieden. Damit kann Entris Banking ihren Kunden einen effizienten und zukunftssicheren Payment Hub anbieten, der für die kommenden Herausforderungen, wie die Einführung von Instant Payments in der Schweiz, gerüstet ist.»
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UMB ist zertifizierter Goldpartner von SentinelOne
Die IT-Dienstleisterin UMB wurde von SentinelOne als Goldpartner zertifiziert. Der Spezialist für Cybersecurity habe UMB dank seiner Expertise, der strategischen Ausrichtung mit einem eigenen Cyber Defense Center sowie dem schnellen Wachstum zum Gold Partner ernannt, lautet die Begründung in einer Mitteilung. Gleichzeitig werde die bestehende Partnerschaft als Managed Security Service Provider und Reseller um Dienstleistungen im Bereich «Incident Response» ergänzt. Denn eigen Angaben zufolge setzt UMB nämlich neu die Produkte von SentinelOne im Rahmen ihres Cybersecurity-Nofallkonzepts auch dann ein, wenn ein Unternehmen angegriffen wird und umgehend Hilfe benötigt.
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Manager sorgen sich vor Cyberrisiken
Cyberrisiken und die Sorge vor Betriebsunterbrüchen beschäftigen die Unternehmen weltweit und auch in der Schweiz am stärksten. Das zeigt eine von der Allianz-Gruppe bei Managern und Versicherungsexperten durchgeführte Umfrage. Immer mehr Fälle von Cyberkriminalität finden den Weg in die Schlagzeilen. Das sorgt in den Unternehmen für Unruhe, wie das heute zum elften Mal veröffentlichte «Allianz Risk Barometer» zeigt. Weltweit wurden 2'650 Firmenchefs, Risikomanager oder Makler zu den aus ihrer Sicht drei wichtigsten Risikothemen befragt, 75 davon aus der Schweiz. In der Umfrage stuften 44 Prozent Cyberangriffe, Datenschutzverletzungen oder IT-Ausfälle als Bedrohung ein. Damit rückten die Cyberrisiken im Vergleich zum Vorjahr um zwei Ränge auf den Spitzenplatz vor und verdrängten die Gefahr von Betriebsunterbrechungen (42%), hervorgerufen etwa durch Lieferengpässe, auf den zweiten Platz. Ähnlich sieht es in der Schweiz aus, wo das Cyberthema von 61 Prozent der Befragten als Risiko eingestuft wurde und die Betriebsunterbrüche (57%) ebenfalls auf den zweiten Platz verwies. Dabei hängen die beiden Themenfelder in gewissen Fällen eng zusammen, etwa wenn aufgrund einer Cyberattacke die Produktion stillgelegt werden muss.
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Montag, 17. Januar 2022
5G-Einführung in USA erfordert Sicherheitsvorkehrungen für Boeing 787
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hat wegen Sicherheitsbedenken aufgrund der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G spezielle Massnahmen für Landungen des Boeing-Langstreckenjets 787 «Dreamliner» angeordnet. Bei nasser oder verschneiter Landebahn an Flughäfen mit 5G-Service müssten zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, da die Maschinen einen längeren Bremsweg benötigen könnten, teilte die FAA am Freitag mit.
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US-Bundesstaaten wollen ihre Kartellklage gegen Facebook retten
Nachdem die US-Regierung ihre Wettbewerbsklage gegen Facebook vor Gericht bringen konnte, lassen auch Dutzende Bundesstaaten nicht locker. 48 Generalstaatsanwälte von US-Staaten und -Territorien gingen dieser Tage in Berufung gegen die Entscheidung des Richters, der ihre Klage im vergangenen Jahr abgewiesen hatte.
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