Computerworld Newsticker

Mittwoch, 26. Mai 2021

Facebook und Co. müssen Daten in Russland speichern
Facebook, Twitter sowie weitere soziale Medien sehen Strafen in Russland entgegen, sollten sie nicht bis 1. Juli die Daten von russischen Nutzern vor Ort speichern. Damit zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax die Medienaufsicht Roskomnadsor. Apple und Samsung speicherten die Informationen inzwischen wie 600 andere ausländische Firmen in Russland. Seit Monaten versucht die Regierung in Moskau, die grossen Technologieunternehmen stärker zu regulieren. Unter anderem ist ein Gesetz im Gespräch, dass ausländische Firmen dazu zwingen würde, Büros in Russland zu eröffnen. Auch Anzeigenboykotts stehen im Raum. Erst am Dienstag verhängte Russland Geldstrafen gegen Google und Facebook, weil die Unternehmen Inhalte nicht löschten, die Moskau als illegal einstufte.
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WhatsApp verklagt indische Regierung
WhatsApp geht gerichtlich gegen neue Regeln der indischen Regierung vor. Diese würden den Chat-Dienst-Anbieter dazu zwingen, Urheber von privaten Chat-Nachrichten zu identifizieren und zu verfolgen. Nach Auffassung des Unternehmens verletzten die Regeln das in der indischen Verfassung gewährte Recht auf Privatsphäre. WhatsApp betont immer wieder, dass es keine Einsicht in Nutzerdaten hat und Mitteilungen zwischen Nutzerinnen und Nutzern nicht speichert.
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Digitaler Euro: Deutschland und Frankreich wollen Pilotprojekt anstossen
Noch in diesem Jahr wollen Deutschland und Frankreich ein Pilotprojekt für einen digitalen Euro anstossen. Eine digitale Währung sei wichtig für die europäische Souveränität, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Bruno le Maire. Le Maire betonte, das könne die internationale Rolle des Euro stärken. «Europa muss bei der Digitalisierung ein Anführer sein», forderte er. Ein digitaler Euro würde die Auswahl an Zahlungsmitteln vergrössern und könnte eine Antwort auf privatwirtschaftliche Kryptowährungen wie Bitcoin sein. Im Gegensatz zu diesen würde er von der Europäischen Zentralbank herausgegeben. Ziel ist nicht, Euro-Scheine und -Münzen abzuschaffen, sondern zu ergänzen. Nach Einschätzung von EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta könnte ein Digital-Euro allerdings frühestens im Jahr 2026 eingeführt werden.
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Xiaomi mit Gewinnsprung
Der Smartphonehersteller Xiaomi ist mit einem deutlichen Gewinnplus ins neue Jahr gestartet. Der bereinigte Nettogewinn stieg im Auftaktquartal um 164 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 6,1 Milliarden Yuan (866,6 Millionen Franken). Zudem kletterte der Umsatz im ersten Quartal um nahezu 55 Prozent auf 76,88 Milliarden Yuan (Q1 2020: 49,7 Milliarden Yuan). Die Firma hat ihrem Hauptkonkurrenten in China, dem einstigen Marktführer Huawei, Marktanteile abgenommen: Dem Marktforschungsinstitut Canalys zufolge stieg Xiaomis Anteil am chinesischen Smartphone-Markt um 75 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres. Derzeit baut Xiaomi sein Angebot von Smartphones zu einer breiteren Palette von Unterhaltungselektronik-Produkten aus, einschliesslich Smart-TVs und Laptops. Zudem will das Unternehmen auch Elektroautos produzieren.
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Axxiv lanciert neuen Office-PC
Der Schweizer Assemblierer Axxiv brachte mit dem Equilibra IH470E1 einen neuen Büro-Allrounder an den Start. Zur Wahl stehen verschiedene Intel-Core-Prozessoren der 10. Generation, je nach Anspruch an die Leistungsfähigkeit. Der Arbeitsspeicher reicht – abhängig von der Konfiguration – bis zu 16 GB, zudem unterstützt der Rechner den kombinierten Einsatz von SSD und Festplatte. Auch hier stehen diverse Optionen zur Wahl. An Bord sind verschiedene Schnittstellen, um Peripheriegeräte zu verbinden und für den Netzwerk-Anschluss. Verbaut sind nebst USB, LAN, HDMI und DVI auch ein USB 3.1 Gen 1 Typ C sowie ein USB 3.1 Gen 2 Typ A Anschluss.
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Kapo Glarus erneuert Notrufzentrale
Die Regierungsrat des Kantons Glarus beauftragt Swisscom mit der Lieferung eines Systems für die Notruf-Integration. Die Anlage wird Bestandteil der Kantonale Notrufzentrale der Kantonspolizei Glarus, die derzeit erneuert wird. Welche Kosten dabei entstehen, teilte der Regierungsrat nicht mit.
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Crésus-Software neu mit Inkassofunktion
Die Westschweizer Buchhaltungslösung Crésus bringt neu eine Funktion für das Inkasso mit. Dafür spannt der Hersteller Epsitec mit dem Anbieter tilbago. Anwender können nun per Mausklick ein Inkassoverfahren einleiten, wobei Informationen über die Forderung direkt aus der Crésus extrahiert werden. tilbago übermittelt die Forderung via der «e-LP»-Plattform des Bundesamts für Justiz an das richtige Betreibungsamt. Auch prüft tilbago regelmässig die Adresse des Schuldners. «Mit dieser Lösung können unsere Kunden sehr viel einfacher ihr Inkasso selbst durchführen», sagt Olivier Leuenberger, stellvertretender Direktor der Epsitec, in einer Medienmitteilung.
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Brasiliens Zentralbank bereitet eigene Kryptowährung vor
Die Zentralbank des grössten Landes Südamerikas stellte die allgemeinen Richtlinien für eine digitale Version der Landeswährung Real vor. Sie sind das Resultat einer Studie zu positiven Auswirkungen, Risiken punkto Datenschutz oder IT-Sicherheit sowie auch regulatorischen Fragen bezüglich einer CBDC (Central Bank Digital Currency). Allerdings lässt die brasilianische Zentralbank noch viele Fragen offen: Keine Details lieferte sie etwa zu technischen Einzelheiten oder auch zum Zeitplan der Implementierung. Stattdessen soll ein Dialog mit der Gesellschaft eine detailliertere Analyse für Anwendungsfälle und die geeignete Technik ermöglichen. Allerdings äusserte sich die Zentralbank ebenfalls nicht dazu, wie genau dieser Dialog geführt werden soll. Der Behörde zufolge geht es beim Projekt aber insbesondere darum, neue Marktangebote zu entwickeln. So stehen die Pläne auch im Einklang mit der Modernisierung des brasilianischen Zahlungsverkehrs. Im letzten November wurde beispielsweise ein neues Instant-Payment-System eingeführt, ausserdem läuft derzeit die Implementierung von Open Banking.
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Swisscom setzt künftig auf Nokia statt Huawei
Beim Equipment für ihr Transportnetz setzte die Swisscom seit 2010 auf Technik von Huawei. Die bestehende Technologie erreicht aber im Jahr 2025 ihr Lebensende und muss ersetzt werden. Und hier kommt künftig nicht mehr der chinesische Tech-Konzern zum Zug, sondern Nokia. Wie der Lieferant mitteilt, wählte die Swisscom diesen als einzigen Partner für ihr optisches Transportnetz aus. So soll Nokia die existierende Technologie automatisieren und dabei helfen, die Kapazität zu erhöhen. Allerdings kappt der Telko nicht alle Verbindungen zu Huawei, wie einem Bericht des «IT-Markts» zu entnehmen ist. «Huawei spielt als Technologiepartner auch in Zukunft eine wichtige Rolle – insbesondere bei bestehenden und neuen Access-Technologien. Swisscom setzt seit Jahren auf eine Multi-Vendor-Strategie, um eine zu grosse Abhängigkeit von einem Lieferanten zu vermeiden», zitiert das Portal einen Swisscom-Sprecher.



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