Telekommunikation
08.02.2024, 11:38 Uhr
Swisscom verdient 2023 mehr - Dividende auf Vorjahreshöhe
Die Swisscom hat im vergangenen Jahr den Umsatz gehalten und deutlich mehr verdient. Das Ergebnis entspricht in etwa den Erwartungen. Als Dividende schüttet der Telekomkonzern erneut 22 Franken aus.
Im Gesamtjahr stieg der Umsatz leicht um 0,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Franken, wie die Swisscom am Donnerstag mitteilte. Im Schweizer Kerngeschäft ging der Umsatz hingegen leicht um 0,8 Prozent auf 8,2 Milliarden Franken zurück. Der Umsatz mit Telekom-Dienstleistungen verminderte sich dabei um 1,3 Prozent auf 5,4 Milliarden. Dem standen um 2,8 Prozent auf 1,2 Milliarden gestiegene Umsätze mit IT-Dienstleistungen für Geschäftskunden gegenüber. Weiter gewachsen ist das Geschäft von Fastweb in Italien (+6,1% auf 2,6 Mrd Euro).
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 4,9 Prozent auf 4,6 Milliarden Franken. Und auch unter dem Strich verdiente der "blaue Riese" deutlich mehr: Der Reingewinn erhöhte sich um 6,7 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Franken. Auf der Kostenseite erzielte die Swisscom im Schweizer Telekombereich laut Geschäftsbericht Einsparungen von 60 Millionen.
Mit dem Erreichten hat Swisscom die Erwartungen der Analysten und die eigenen Ziele in etwa erfüllt. Das Überraschungspotenzial hielt sich jedoch in Grenzen, da die Swisscom bereits bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal die Umsatzziele präzisiert und leicht nach unten korrigiert hatte.
Dividende auf Vorjahreshöhe
Bei der Ausschüttung bleibt alles beim Alten. Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten wie in den Vorjahren eine Dividende von 22 Franken pro Anteilsschein.
Für das laufende Jahr strebt der Telekomkonzern einen Umsatz von rund 11,0 Milliarden Franken, einen leicht tieferen Betriebsgewinn (EBITDA) von 4,5 bis 4,6 Milliarden Franken und Investitionen von rund 2,3 Milliarden Franken an. Bei Erreichen der Ziele will Swisscom auch für 2024 eine unveränderte Dividende von 22 Franken pro Aktie ausschütten.
Innovation stehe bei Swisscom auch in Zukunft im Fokus, wurde CEO Christoph Aeschlimann zitiert. Sein Unternehmen investiere in den nächsten Jahren rund 100 Millionen Franken in den Aufbau von KI-Lösungen in der Schweiz und in Italien.
Weiterer Glasfaserausbau geplant
Die Swisscom äusserte sich auch zu ihren Glasfaserausbauzielen. Ende 2025 soll die Glasfaserabdeckung in der Schweiz bei 57 Prozent liegen, Ende 2030 werden 75 bis 80 Prozent angestrebt. Parallel dazu plant das Unternehmen, das Kupfernetz dort, wo Glasfaser verfügbar ist, sukzessive abzuschalten.
Beim Thema Glasfaser wird zudem erwartet, dass die Swisscom bald eine Busse von der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) erhalten könnte. Die Wettbewerbshüter hatten im Dezember 2020 den Glasfaserausbau der Swisscom mit vorsorglichen Massnahmen gestoppt. Konkret ging es um eine von Swisscom geänderte Netzarchitektur mit nur noch einer Zuleitung von der Telefonzentrale bis zum Strassenschacht.
Und wie die Swisscom in ihrem Geschäftsbericht selber betont, sind derzeit noch weitere Verfahren der Weko gegen sie hängig, konkret betreffend die Übertragung von Live-Sportereignissen im Pay-TV, die Breitbanderschliessung von Poststandorten, die Breitbanderschliessung von Geschäftskunden sowie Verzeichnisdienste.
Daniel Münger soll in VR Einsitz nehmen
Schliesslich gab der "Blaue Riese" noch eine Personalie bekannt: Der Gewerkschafter Daniel Münger soll die Nachfolge von Alain Carrupt als Personalvertreter im Verwaltungsrat antreten. Der Verwaltungsratspräsident und die übrigen Mitglieder stellen sich hingegen zur Wiederwahl, wie Swisscom weiter schreibt.
Was die Gesamtzahl der Mitarbeitenden betrifft, so ist der Personalbestand von Swisscom (in Vollzeitstellen gerechnet) im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 19'729 gestiegen.