Studie
26.01.2022, 13:37 Uhr
Noch in weiter Ferne: der digitale Arbeitsplatz für alle
Nur für Büromitarbeitende ist der Digitalisierungsgrad hoch, für Angestellte im Lager oder mit persönlichem Kundenkontakt dagegen noch erstaunlich tief. Dies ergibt eine Umfrage unter Führungskräften. Immerhin: Die Schweiz steht besser da als die Nachbarländer.
Für Mitarbeitende an der Front, wie hier im Lager, lässt die Digitalisierung vielerorts noch zu wünschen übrig
(Quelle: Campana & Schott)
Home-Office-Pflicht und die zunehmende Akzeptanz des hybriden Arbeitens haben in den letzten Monaten sicherlich die Digitalisierung der Kommunikation und der Arbeitsplätze beflügelt – allerdings hauptsächlich bei Büromitarbeitenden. Die Angestellten an der Front, sogenannte Frontline Worker, die also in persönlichem Kundenkontakt stehen oder in der Produktion arbeiten, sind dagegen noch allzu häufig von digitalen Unternehmenskanälen abgeschnitten. Das belegt eine Umfrage, die im Dezember 2021 von Techconsult im Auftrag von Campana & Schott unter 300 Führungskräften in Deutschland, Frankreich und der Schweiz durchgeführt wurde.
Demnach kommen in der Kommunikation nach wie vor klassische Kanäle zum Einsatz. So nutzen 68 Prozent der Führungskräfte E-Mails und 60 Prozent das Telefon, um ihre Arbeitnehmer an der Front zu erreichen. Erst mit deutlichem Abstand folgen Intranet (41,3 %), Collaboration-Tools (29,7 %) oder Mitarbeiter-Apps (24,7 %).
Schweiz steht besser da
Allerdings deckt die Studie auch länderspezifische Unterschiede auf. So ist der Einsatz klassischer Kommunikationsmittel in der Schweiz weniger verbreitet als in den beiden Nachbarländern Frankreich und Deutschland. So nutzen hierzulande «nur» 62 Prozent die E-Mail und 54 Prozent das Telefon. Wesentlich traditioneller ist man in Deutschland, hier liegt der E-Mail-Anteil bei 76 Prozent und 65 Prozent greifen zum Telefon. Frankreich liegt dazwischen (E-Mail: 66 %, Telefon: 61 %).
«Unternehmen müssen – insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel – in den digitalen Arbeitsplatz auch für Frontline Worker investieren», fordert daher Marco Heid, Advisor Modern Frontline Workplace bei Campana & Schott, aufgrund der Studienergebnisse. «So können sie nicht nur ihrem wichtigsten Ziel, der schnellen Informationsvermittlung, näherkommen. Wenn Frontline Worker die konkreten Vorteile von digitaler Kommunikation und Prozessen erleben, verbessert sich auch die Produktivität und die Mitarbeiterzufriedenheit», fügt er an.