03.05.2010, 09:22 Uhr
IE9 verzichtet bei Videos auf Flash-Technik
Microsoft hat Details zur nativen Videounterstützung des Internet Explorer 9 (IE9) veröffentlicht. Diese soll schneller, stabiler und losgelöst von der Flash-Technik funktionieren.
Der Internet Explorer 9 wird von Haus aus das Video-Format H.264 unterstützen - und zwar ausschliesslich dieses. Das hat Microsoft im IE-Blog bekannt gegeben. Dadurch können Anwender auf Seiten, die den neuen HTML5-Video-Befehl unterstützen (zum Beispiel YouTube im Betabetrieb), Videos anschauen, ohne zuvor den Adobe Flash Player installieren zu müssen. Für die meisten Video-Portale ist die Integration von HTML5 kein grosser Akt, denn sie haben die Dateien ohnehin im H.264-Format vorliegen.
In dem Blog-Eintrag findet sich denn auch ein Seitenhieb auf den Flash-Player: Er hätte ein paar Probleme bezüglich Zuverlässigkeit, Sicherheit und Geschwindigkeit. Microsoft hält ihn zwar weiterhin für wichtig für das Web, in puncto Video gibt das Unternehmen aber klar der Kombination HTML5 und H.264 den Vorzug. Ein Grund dafür ist, dass der IE9 für die Berechnung und Darstellung von Webseiten und von per HTML5 eingebundenen Videos den Grafikprozessor nutzen wird. Das entlastet die CPU und soll zu einer flüssigeren Wiedergabe führen.
Auch Google Chrome und Apple Safari setzen auf den HTML5-Video-Befehl in Kombination mit dem Codec H.264. Firefox 3.6.x hingegen unterstützt per HTML5 eingebundene Videos nur, wenn sie im lizenzfreien Ogg-Theora-Format vorliegen. Es bleibt spannend, wie Mozilla auf die Ankündigung von Microsoft reagieren wird. Denn grosse Video-Portale wie YouTube werden wohl kaum alle ihre Videos «nur» für Firefox-Anwender ins Ogg-Theora-Format umwandeln. Somit wird man bei Firefox mittelfristig weiterhin auf den Flash-Player angewiesen sein.