11.12.2009, 09:52 Uhr

SQL Server in Schweizer Banken

Microsoft spannt mit Temenos zusammen, einem Schweizer Hersteller von Bankensystemen. Das Ziel der Allianz ist es, der Datenbank SQL Server zum Durchbruch im Finanzsektor zu verhelfen.
Und zwar wird SQL Server Teil von T24 werden, der Bankenlösung von Temenos. Bei dieser handelt es sich um ein Back-Office-System, mit dem Finanzinstitute Konten und Kundeninformationen verwalten sowie weitere Finanzdienstleistungen anbieten können.
Einer der Vorteile von SQL Server in diesem Zusammenhang ist laut Mike Head, der für Temenos global für Allianzen zuständig ist, der Preis. Mit der Datenbank von Microsoft könne man das Produkt günstiger anbieten. Allerdings handelt es sich bei Banken um eine vorsichtige Klientel. Stabilität und Sicherheit muss nachgewiesen werden. Auch die Leistung hat zu stimmen.
Die Zuverlässigkeit von SQL Server werde dabei nicht in Frage gestellt, meint Head. Aber den Banken zu beweisen, dass die Datenbank aus Redmond mit den entsprechenden Produkten von Oracle und IBM leistungsmässig mithalten kann, sei nun die Hauptaufgabe von Temenos und Microsoft. Hier braucht es noch Überzeugungsarbeit, meint er.
Laut Head werden Temenos und Microsoft zusammenarbeiten, um aufzuzeigen, dass SQL Server in Sachen Performance Konkurrenz-fähig ist. Allerdings würden Labortest nicht genügen. Es wird besonders wichtig sein, den Finanzinstituten aufzeigen zu können, dass T24 und SQL Server gut zusammen funktionieren. Als erste Referenz erwähnt Temenos die kanadische Bank North Shore Credit Union.
SQL Server sei zwar in den letzten Jahren besser geworden, meint Mark Hejja, Chief Information and Security Officer (CISO) beim skandinavischen Internetbroker Nordnet Bank. Laut dem CISO ist SQL Server bei kleineren Kreditinstituten durchaus eine Option. Ob die Microsoftsche Datenbank aber massive Mengen an Transaktionen verarbeiten kann, wie sie bei einem globalen Player à la Citibank anfallen, sei fraglich, gibt Hejja zu bedenken.
Auch die Sicherheit sei in der Finanzbranche immer ein Thema, erst recht bei Microsoft-Produkten, meint er. Allerdings sei das Backend-System einer Bank nicht im gleichen Mass exponiert, wie eine E-Banking-Anwendung, die auf den PC der Endverbraucher installiert ist. Grösseres Augenmerkt werde daher auf Dinge wie Stabilität und Performance gelegt, ist Hejja überzeugt.



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