18.10.2010, 09:11 Uhr
Ein Datennetz für den Urknall
Zwischen dem Cern in Genf und einem Rechenzentrum in Amsterdam baut Extreme Networks weltweit die erste 40-Gibabit-Ethernet-Verbindung.
Für die Übertragung einer Videodarstellung des Urknalls benutzten Wissenschaftler 40-GBit-Ethernet-Switches von Extreme Networks.
Der Netzwerk-Infrastruktur-Spezialist Extreme Networks hat das weltweit erste 40-Gigabit-Ethernet über eine lange Strecke demonstriert. Die erfolgreiche Übertragung fand während des jährlichen Global Lambda Grid Workshops zwischen dem Stichting Akademischen Rechenzentrum Amsterdam (Sara) und der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf statt.
Die Verbindung übertrug dabei eine Videodarstellung des Urknalls von Amsterdam auf 15 hochauflösende LCD-Bildschirme in Genf. Der Film wurde im Rahmen des CosmoGrid-Astrophysics-Projekts von Computern generiert. Zum Einsatz kamen dabei zwei bereits erhältliche Summit-X650-Switches mit VIM3-40G4X-Modulen von Extreme Networks, die zu Preisen von 1000 Dollar pro Port gehandelt werden.
Zwischen den beiden Schaltzentralen am Cern und am Sara wurde eine Dark-Fiber-Verbindung genutzt. Der Switch in Genf schickte die Daten an acht Server. Jeder Server generierte dabei zwei Streams mit je 2 Gigabit pro Sekunde für die Ansteuerung von zwei Bildschirmen, was einer kombinierten Auflösung von 12'800 mal 4800 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 22 Bildern pro Sekunde (fps) entspricht.
Die Urknall-Daten wurden zuvor in den Niederlanden mit Hilfe von fünf weltweit verteilten Supercomputern einschliesslich des holländischen Supercomputer Huygens erstellt. Ein Render-Cluster aus 16 Servern generierte im Anschluss daraus eine visuelle Darstellung. Diese ist aktuell auf 32 Solid State Disks (SSD) gespeichert, die an einen einzelnen Streaming-Server beim Sara in Amsterdam angeschlossen sind.