27.11.2014, 09:00 Uhr

Zufall entscheidet über Schweizer Karrieren

Schweizer Firmen benötigen Talente für künftige Herausforderungen. HR-Verantwortliche kümmern sich intensiv um die Förderung der High-Potentials, so eine Studie.
Die Personalverantwortlichen in Schweizer Firmen erachten die Talentförderung als ihre vordringlichste Aufgabe. Damit rüsten sich die hiesigen HR-Mitarbeiter offenbar für die Zukunft, während sich die Kollegen in Deutschland noch um Führungskompetenzen ihrer Angestellten kümmern und Österreicher versuchen, die aktuellen Mitarbeiter an sich zu binden. Das sind Ergebnisse des neuen HR-Reports, den das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) in Ludwigshafen und der Personaldienstleister Hays jüngst veröffentlicht haben. Jeweils jeder zweite Personaler kümmert sich in der Schweiz um die Talentförderung (48 Prozent), in Deutschland um die Entwicklung von Führungskompetenzen (49 Prozent) und in Österreich um die Mitarbeiterbindung (48 Prozent). Letztere Aufgabe sehen Schweizer HR-Mitarbeiter als zweitwichtigste an (42 Prozent), auf Rang drei folgt die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur (37 Prozent).

Weg an die Spitze

Beim Talentmanagement geht es den Schweizer HR-Spezialisten offenbar um das Entwickeln von Führungskräften. Jeder zweite Personaler (49 Prozent) sieht in der Talentförderung den wichtigsten Baustein für Führungskarrieren. Eine ähnlich grosse Bedeutung wird der strategische Nachfolgeplanung (46 Prozent) beigemessen. Netzwerke (34 Prozent) und Empfehlungen (26 Prozent) spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle bei der Karriereplanung von Personalmanagern hierzulande. Wenn ein Mitarbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, stehen seine Chancen auf eine Führungsposition recht gut, suggeriert die Studie. Der Zufallsfaktor ist für 40 Prozent der Schweizer HR-Kräfte mitentscheidend für die Karriere. Zum Vergleich: In Deutschland wird dem Zufall von 38 Prozent der Personaler eine Bedeutung für Führungskarrieren eingeräumt, in Österreich sogar von 43 Prozent.

Professionelle Schweizer HR

Bei der Weiterentwicklung von Führungskräften wird dann allerdings nichts mehr dem Zufall überlassen. Schweizer HR-Manager agieren vielmehr sehr professionell: 60 Prozent haben nach eigenen Angaben spezielle Trainingsprogramme aufgegleist. In Deutschland sind nur 55 Prozent mit solchen Methoden ausgerüstet, in Österreich nur 53 Prozent. Die Trainings sind mit Abstand das wichtigste Instrument für die Führungskräfte-Entwicklung. Das Mentoring (37 Prozent) und Assessments (35 Prozent) sind viel weniger verbreitet. Dagegen setzen HR-Manager jenseits der Grenzen häufig auf die externe Fortbildung. In Deutschland schicken 43 Prozent ihren Führungskräftenachwuchs in Trainings ausserhalb der Firmenmauern, in Österreich 45 Prozent.



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