05.03.2012, 19:05 Uhr
Software AG setzt auf In-Memory/Big Data
Das Geschäftsjahr 2011 verlief mässig. Einige Geschäftseinheiten prosperierten, andere enttäuschten. Auf der CeBIT bläst die Software AG zum Angriff auf neue Märkte.
Prozessexzellenz heisst das Markenzeichen der Software AG aus Darmstadt. Vor einem Jahr präsentierte das Unternehmen seine Model-to-Execute-Lösung. Damit lassen sich vom Business optimierte Geschäftsprozesse weitgehend automatisiert, also sehr schnell, in auführbaren Workflow übersetzen - ein Wettbwerbsvorteil für Kunden der Business-Process-Exellence-Suite (BPE), welche die Software AG im Frühjahr 2011 auf den Markt brachte. "Model-to-execute hat eine Vielzahl von Kunden erreicht", sagte Wolfram Jost, Technologievorstand der Software AG, auf der CeBIT-Hauptpressekonferenz des Unternehmens. Und das Geschäftsergebnis 2011 bestätigt das: Der Umsatz der Geschäftseinheit Business Process Exellence stieg von 499,2 Millionen Euro (2010) auf 527 Millionen Euro (2011). Der Umsatz 2011 der beiden anderen Geschäftseinheiten Enterprise Transaction Systems (ETS) und IDS Scheer Consulting (IDSC) aber gab nach. ETS sackte von 420 MIllionen (2010) auf 381,3 Millionen Euro (2011), IDS Consulting erwirtschaftete 2010 200,3 Millionen Euro, 2011 nur noch 189,2 Millionen. Mitte Februar mutmassten Marktbeobachter, das sich das Unternehmen von IDS Consulting, also seiner SAP-Beratersparte, zu trennen beabsichtige. Auf der CeBIT stellte sich die Software AG zwar nicht neu auf, Prozess-Exzellenz bleibt nach wie vor ein Eckpffeiler des Lösungsportfolios, will aber in neue Märkte vorstossen: In-Memory und Big Data. "Data Management, die Datenbank Adabas, ist unsere Herkunft", betonte CEO Karl-Heinz Streibich. Soll heissen, die Software AG konnte schon immer mehr als Geschäftsprozessoptimierung.
Standardsoftware reicht nicht
Standardsoftware biete auch nur Standardlösungen, mit denen sich Firmen nicht im Wettbewerb differenzieren können, betont Technologievorstand Jost. Der Weg zum Geschäftserfolg führe weg von standardisierten Produkten, hin zu kollaborativen Prozessplattformen, die Firmen dabei helfen, ihre Geschäftsmodelle schnell und flexibel anzupassen. Dazu gehören die vier Layer: Datenmanagement, Applikationsmanagement, Integrationslogik (SOA) und Enterprise Business Process Management. In-Memory/Big Data passt da noch nicht so richtig ins Bild. Trotzdem fühlt sich das Unternehmen durch die Akquise des In-Memory- und Clustering-Spezialisten Terracotta auch für diesen Markt gerüstet. Die Konkurrenz jedoch heisst SAP und Oracle, und ist grösser und finanzstärker als die Darmstädter.