Oracles Lieblingskunde
03.10.2012, 04:31 Uhr
Schweizer UBS
Oracle-Chef Larry Ellison analysiert live und in Echtzeit 5 Milliarden Big-Data-Tweets. Die Schweizer Grossbank UBS sei punkto Fusion Apps 'ein ganz grosser Deal', ein riesiges Portfolio.
Traditionell hält Oracle-CEO Larry Ellison auf der Open World zwei Keynotes: erst Hardware, dann Software. In diesem Jahr hat es jedoch nur die Datenbank-Monstermaschine Exadata X3 auf die Präsentationsfolien geschafft. Kein neues Supercluster, keine SPARC/Solaris-Riesenmaschine, nur Software, Software, Software... Sun Microsystems, Server und Storage haben in Oracles Technologie-Stack noch gefehlt. Hardware ist die Grundlage, aber das ist jetzt erledigt. Jetzt kann man sich wieder den wirklich wichtigen Dingen zuwenden. «Oracle hat mehr Software-as-a-Service Apps, auf Basis von Industrie-Standards wie Java und SQL, als jede andere IT-Company», bekräftigte Ellison auf seiner zweiten, strategisch ausgerichteten Keynote am Dienstagnachmittag. Dazu gehören HCM, Financials, CRM, ERP, Sales, Marketing und, noch relativ neu im Fusion-Apps-Portfolio, Social Analytics und Social Monitoring Services.
Fusion-Apps: ein wenig Statistik
65 Prozent aller Fusion-Kunden weltweit beziehen die Business-Applikationen «as a Service» aus der Cloud, 26 Prozent haben die Apps on-premise auf eigenen Rechnern installiert. Eine Minderheit von 9 Prozent hat sich für die «on demand»-Variante entschieden, auf eigenen Rechnern, aber «managed by Oracle». «Wir sind das einzige Unternehmen, das seinen Kunden die Wahl lässt», betont Ellison. Die in Java programmierten Fusion-Apps laufen on-premise, in der privaten oder der public Cloud. Sämtliche SaaS-Apps sind auch mobil über Apples iDevices, Android und RIM Blackberry im Zugriff. Der Verkaufsschlager weltweit ist mit 39 Prozent Human Capital Management, dicht gefolgt von CRM (38 Prozent) und ERP (23 Prozent). In Oracles Cloud-Geschäft dominiert der US-amerikanische Markt klar mit 67 Prozent, dann kommt EMEA (23 Prozent) und Asia-Pacific APAC mit 10 Prozenten. «Wir haben hunderten von Cloud-Kunden, im nächsten Jahr werden es Tausende sein», gibt sich Ellison zuversichtlich und rechnet insbesondere in den Regionen EMEA und APAC mit starken Zuwächsen.
Ellison: glücklich über UBS-Deal
Einer der hunderte von Fusion-Kunden ist die Grossbank UBS, die auf der Oracle Open World ganz gross raus kam. Die Schweizer Grossbank sei ein ganz grosser Deal für Oracle, ein riesiges Portfolio, er sei sehr glücklich darüber, meinte der Oracle-CEO. Die UBS hat das Oracle HCM Cloud, das Fusion Core HR und Fusion Talent-Management im Einsatz. Oracle marschiert stramm Richtung Big Data/Business Analytics und Social Networks (Monitoring, Analytics, Marketing). Der Chef machts vor: Ellison war sich nicht zu schade, sich an einer Live-Analyse von knapp 5 Milliarden Tweets zu versuchen, die weltweit anlässlich der olympischen Sommerspiele in diesem Jahr abgefeuert wurden. Die Marketing-Praxisaufgabe: Welcher olympische Athlet ist am Besten dazu geeignet, die Automarke Lexus zu bewerben?
Apple am populärsten
Knapp 5 Milliarden Tweets, das bedeutet zusätzlich 27 Milliarden Relationen, 100 Millionen Autoren und 890 Millionen Hashtags, aufgeschlüsselt nach Lokation (Geotags), Device und Zeitpunkt. Die Analyse lief live auf einer Exadata X2-8 plus Oracle DB 11 und der Analytics-Maschine Exalytics X2-4. Erstaunlicherweise stellte sich Apple als populärstes Device heraus, gefolgt - in etwa gleichauf - von Android und Blackberry. Ellison spielte eine Weile mit den Big Data herum. Als geeignetste Olympioniken stellten sich schliesslich heraus; für Lexus die Turnerin Gabrielle Douglas (Platz 1), die Schwimmstars Michael Phelps und Ryan Lochte, für die Marke Mercedes in leicht geänderter Reihenfolge Michael Phelps, Gabrielle Douglas und Ryan Lochte.