E-Government
20.11.2009, 12:10 Uhr
Schweiz hat Nachholbedarf
In den EU-Mitgliedsstaaten sowie in Island, Norwegen, Kroatien und der Schweiz sind mittlerweile über 70 Prozent der Behördendienstleistungen vollständig online umgesetzt. Verglichen mit den anderen Ländern hat die Eidgenossenschaft jedoch grossen Nachholbedarf.
Dies zeigt die E-Government-Benchmark-Studie. Die Untersuchung wurde von Capgemini, dem Rand Europe Institut, dem Analystenhaus IDC und dem Dänischen Technologie Insitut im Auftrag des Generaldirektorats für die Informationsgesellschaft und Medien der EU-Kommission durchgeführt. Dafür werden seit 2001 gemäss Definition durch die EU-Kommission 20 grundlegende Serviceangebote der öffentlichen Hand aufgrund von rund 14'000 Behörden-Websites in 31 europäischen Staaten untersucht.
Schlusslicht Schweiz
Bei den vollständig online umgesetzten Services zählen Österreich, Malta, Portugal, Grossbritannien, Schweden und die Slowakei zu den Spitzenreitern. Enttäuschend schneidet hier jedoch die Schweiz ab: Sie liegt auf dem letzten Rang. Beim «Grad der Onlineverfügbarkeit» belegt die Eidgenossenschaft den 28. Platz. Die Länder mit den höchsten Werten sind in diesem Bereich Malta, Polen, Schweden, Österreich, Slowenien und Estland. Bei der elektronischen Beschaffung nimmt die Schweiz immerhin den 21. Rang ein.
Bei den vollständig online umgesetzten Services zählen Österreich, Malta, Portugal, Grossbritannien, Schweden und die Slowakei zu den Spitzenreitern. Enttäuschend schneidet hier jedoch die Schweiz ab: Sie liegt auf dem letzten Rang. Beim «Grad der Onlineverfügbarkeit» belegt die Eidgenossenschaft den 28. Platz. Die Länder mit den höchsten Werten sind in diesem Bereich Malta, Polen, Schweden, Österreich, Slowenien und Estland. Bei der elektronischen Beschaffung nimmt die Schweiz immerhin den 21. Rang ein.
Zu diesen Ergebnissen meint Tom Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini Consulting: «Die etwas enttäuschende Platzierung im Benchmarking muss im Kontext der traditionellen föderalen Struktur betrachtet werden.» Die 26 Schweizer Kantone sowie viele Gemeinden würden ein hohes Mass an Unabhängigkeit geniessen. Die Föderalität befähige eine traditionelle Verwaltungseffizienz und eine hohe Anzahl von E-Government-Ansätzen. «Mit der E-Government-Strategie 2007 hat der Bundesrat wichtige Grundlagen zur übergeordneten Abstimmung gelegt», so Gensicke. Die technische Umsetzung werde auf verschiedenen Regierungsebenen vorangetrieben, die Ergebnisse seien jedoch noch nicht flächendeckend wirksam. Mit der Einführung von E-Government-Innovationen wie bespielsweise der SuisseID in 2010 könne es der Eidgenossenschaft gelingen, wegweisende Dienstleistungen des «neuen Government» anzubieten.
Die komplette Studie steht hier zum Download bereit.
Harald Schodl