15.06.2010, 13:16 Uhr

Schweiz investiert kräftig in Forschung

Über 16 Milliarden Franken haben Unternehmen, Hochschulen und der Staat im Jahr 2008 für Forschung und Entwicklung (F+E) im Inland ausgegeben.
Hierzulande werden gigantische Summen in Forschung und Entwicklung (F+E) investiert. Im Jahr 2008 haben Unternehmen, Hochschulen und der Staat laut Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) 16,3 Milliarden Franken für F+E im Inland aufgewendet. Gegenüber dem letzten Erhebungsjahr 2004 bedeutet dies ein Plus von beinahe einem Viertel respektive 3,2 Milliarden Franken. Die starke Zunahme sei hauptsächlich dem hohen Engagement privater Unternehmen zuschreiben. Sie haben rund zwölf Milliarden Franken investiert, was einem Plus von 24 Prozent gegenüber 2004 entspricht. Damit sind private Firmen der Hauptmotor der Schweizer F+E-Tätigkeiten.
Der zweite bedeutende Akteur sei der Hochschulsektor, der 2008 etwas über 3,9 Milliarden Franken aufwendete (plus 31 Prozent gegenüber 2004). Der Staat respektive Bund und Kantone ist dem BFS zufolge an der F+E-Durchführung lediglich sekundär beteiligt, spielt aber dennoch «eine sehr wichtige unterstützende Rolle». Im Rahmen der Hochschulfinanzierung leiste der öffentliche Sektor einen Beitrag von nahezu 3,2 Milliarden Franken an die Finanzierung der F+E-Tätigkeit der Universitäten.
Mehr F+E-Personal
Nicht nur die F+E-Ausgaben haben 2008 stark zugelegt. Die Zahl der Beschäftigten kletterte gemäss dem BFS 2008 erstmals über die 100'000-Marke. Das ist um beinahe ein Fünftel mehr als im letzten Erhebungsjahr. Unter Berücksichtigung der Teilzeitarbeit entspreche dies über 62'000 Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Davon entfallen nahezu 40 Prozent auf Forscherinnen und Forscher. Ihre Verteilung nach Sektoren unterliege einem starken Wandel. Erstmals arbeiteten 2008 mehr Forscherinnen und Forscher an den Hochschulen als in der Privatwirtschaft.
International verknüpft
Der Schweizer Forschungsplatz ist zunehmend international verflochten. So gaben die Zweigniederlassungen helvetischer Unternehmen im Ausland 15,7 Milliarden Franken für F+E aus. Eidgenössische Firmen wendeten zudem über zwei Milliarden Franken für die Finanzierung von F+E-Tätigkeiten im Ausland auf. Dazu kommt schliesslich noch eine halbe Milliarde Franken hinzu, die der Bund für F+E im Ausland einsetzt. Diese Bundesmittel kommen insbesondere den Forschungsrahmenprogrammen der EU zugute, erklärt das BFS. Die Schweizer Volkswirtschaft fliessen umgekehrt zur F+E-Finanzierung rund eine Milliarde Franken aus dem Ausland zu - entweder in Form von Aufträgen an Schweizer Unternehmen oder mittels der Forschungsrahmenprogramme an die Hochschulen.
Top im internationalen Vergleich
Ausgezeichnet steht die Schweiz auf internationaler Ebene da: Die helvetischen F+E-Ausgaben 2008 entsprechen immerhin einem Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von drei Prozent. Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz damit im Spitzenfeld und wird lediglich von Israel, Schweden, Finnland, Japan und Südkorea übertrumpft.
Harald Schodl



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