25.06.2009, 09:53 Uhr

Die Piraten schlagen zurück

Vom jüngsten Gerichtsurteil wenig beeindruckt, erhebt sich The Pirate Bay zu einem neuen Rundumschlag für Raubkopien. Der neue Dienst Ipredator soll die Kopierer geschützten Materials anonymisieren und schützen.
Die Internetplattform The Pirate Bay animiert Millionen Anwender, urheberrechtlich geschütztes Material wie Filme und Musikdateien herunterzuladen. Dafür wurden die Betreiber Mitte April in Schweden zu Gefängnis- und deftigen Geldstrafen verurteilt (Computerworld.ch hat berichtet). Trotzdem sieht sich The Pirate Bay im Recht und kämpft für grenzenloses Filesharen trotz Urheberrechtsgesetz. Um Letztgenanntes durchzusetzen, ist am 1. April 2009 die EU-Richtlinie zur Durchsetzung Geistiger Eigentumsrechte (IPRED) in Kraft getreten. Es erlaubt Rechteinhabern, die Identität von Dateikopierern in Erfahrung zu bringen, um sie vor Gericht zu zerren.
Auch in der Schweiz hat das Bundesverwaltungsgericht nach heftigem Seilziehen zwischen der Firma Logistep und dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten vor wenigen Wochen in einem ähnlichen Fall die Jagd nach illegalen Filesharern für legal erklärt.
Die Betreiber von The Pirate Bay haben jetzt erneut reagiert und als Antwort darauf IPREDATOR entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Anonymisierungsdienst (eine Art virtuelles Privatnetz), der die Identität der Filesharer schützt. So soll der Anwender gegen eine geringe monatliche Gebühr unerkannt downloaden können -, was auch immer sein auf das Urheberrecht pfeifende Herz will. The Pirate Bay verspricht dafür, die auf dem Server gelagerten Daten seiner Kunden zu schützen. Ipredator befindet sich derzeit noch in einer geschlossenen Beta-Phase.



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