29.01.2016, 10:34 Uhr

Microsoft mit Verlusten und Aktienanstieg, Amazon mit Rekordgewinn und Talfahrt

Amazon und Microsoft legten ihre Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft vor. Ergebnisse und Aktienentwicklung der beiden Firmen nahmen dabei einen komplett gegensätzlichen Verlauf. Grund dafür dürfte die Entwicklung des Cloudgeschäfts sein.
Microsoft verzeichnete im Weihnachtsquartal 2015 ein Nettoergebnis von 5 Milliarden Dollar. Das ist 14,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz fiel um zehn Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar. Trotzdem legte die Aktie nachbörslich um rund sieben Prozent zu, weil die Analysten noch schlechtere Ergebnisse erwarteten. Das Ergebnis gerettet hat das Cloudgeschäft, dessen Umsatz um fünf Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar stieg. Zugleich fielen die Rückgänge gemessen am rasanten Schrumpfen des PC-Marktes relativ moderat aus - die Verkäufe der Notebooks und Desktop-Rechner waren um rund ein Zehntel gefallen. Demgegenüber steht das Handygeschäft, dessen Umsatz sich halbierte. Microsoft hatte die Ambitionen im Smartphone-Geschäft im vergangenen Juli drastisch gestutzt und den Abbau von 7800 Arbeitspltzen eingeleitet. Es traf auch viele Mitarbeiter, die mit der Übernahme der Handy-Sparte von Nokia zum Windows-Riesen gekommen waren. Dafür wuchsen die Umsätze mit dem Surface-Tablet um 29 Prozent, zumindest wenn man die Währungskurs-Schwankungen herausrechnet. Im Geschäftsbereich «Produktivität», der vor allem von den Office-Programmen getragen wird, sanken die Erlöse um 1,9 Prozent auf 6,69 Milliarden Dollar. Experten erwarten, dass Microsoft mittelfristig mit dem Wachstum der Cloudsparte die Schwäche des PC-Marktes überkompensieren dürfte.

Amazon gewinnt und verliert

Ebenfalls gestern veröffentlichte Amazon die Zahlen des vierten Quartals. Naturgemäss ist das Weihnachtsgeschäft für einen Versandhändler mit Abstand die wichtigste Zeit des Jahres und bei Amazon verlief diese erfolgreich wie nie. Der Gewinn stieg auf 482 Millonen Dollar, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (214 Millionen) und brachte Amazon ein neues Rekordergebnis ein. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 35,7 Milliarden Dollar, währungsbereinigt sogar ein Plus von 26 Prozent. Angesicht dieses Umsatzes mag der Gewinn verschwindend klein erscheinen, doch schwarze Zahlen sind für Amazon eine Seltenheit. Firmengründer Jeff Bezos investiert jedes Jahr ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"66670","page":0,"text":"grosse Summen ins Wachstum der Firma","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#!. Es ist das erste Mal seit 2012, dass Amazon drei aufeinanderfolgende Quartale im Plus beendet. Die Analysten waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden, nachbörslich rauschte die Aktie um 14 Prozent in den Keller. Ein Grund dafür dürfte sein, dsas Konkurrenz Alibaba einen Erlösanstieg von 32 Prozent präsentieren konnte. Zudem wurde das Wachstum in Amazons Cloudgeschäft gebremst. Zwar ging der Umsatz um fast 70%Prozent auf 2,41 Milliarden Dollar in die Höhe. Doch im Vorquartal hatte das Unternehmen noch ein Plus von mehr als 78 Prozent geschafft. Die Zahlen zeigen auch: Das Cloudgeschäft von Microsoft ist nach wie vor deutlich grösser als dasjenige Amazons. Und weil Cloud die Zukunft ist, dürfte dies ein Grund für die unterschiedlichen Reaktionen der Analysten gewesen sein.



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