28.01.2005, 00:00 Uhr

Microsoft mit neuen Superlativen

Für das abgelaufene zweite Quartal ihres aktuellen Fiskaljahres wartet die weltgrösste Softwareherstellerin Microsoft wiederum mit neuen Rekorden auf. Bei einem Umsatz von 10,82 Milliarden US-Dollar (plus 7 Prozent) kam ein Nettogewinn von 3,46 Milliarden US-Dollar (32 Cents pro Aktie) zu Stande.
Allerdings hatte Microsoft im Vergleichzeitraum des Vorjahres Sonderbelastungen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit einem geänderten Aktienoptions-Programm für die eigenen Mitarbeiter zu verbuchen.
Der Halbjahresumsatz stieg auf 20 (18,4) Milliarden Dollar. Microsoft verbuchte in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von sechs (4,2) Milliarden Dollar. Das Unternehmen geht für das laufende dritte Quartal von einem Umsatz von 9,7 Milliarden Dollar bis 9,8 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 27 Cent bis 28 Cent je Aktie aus. Der Jahresumsatz dürfte 39,8 Milliarden Dollar bis 40 Milliarden Dollar erreichen und der Gewinn 1,09 bis 1,11 Dollar je Anteilschein.
Microsoft profitierte mit seinem Windows-Betriebssystem nach Darstellung von Branchenkennern von der relativ starken PC-Nachfrage während der Weihnachtszeit. Die Server-Software wies starke Zuwachsraten auf. Die Spielekonsole "X-Box" und das neue Videospiel "Halo 2", von dem im zweiten Quartal 6,3 Millionen Exemplare verkauft wurden, trugen mit zu den soliden Ergebnissen bei. Das galt auch für den Onlinedienst MSN. Microsoft machte allerdings weiterhin einen grossen Teil seiner Umsätze und den Löwenanteil der operativen Gewinne mit den beiden Sparten, die Windows und die Office-Anwendungssoftware anbieten. Allerdings gingen die Office-Einnahmen leicht um drei Prozent oder 85 Millionen Dollar zurück.
In der Sparte Microsoft Business Solutions (MBS), die betriebswirtschaftliche Standardsoftware für kleine und mittelständische Unternehmen anbietet und direkt an Konzernchef Steve Ballmer berichtet, stagnierte der Umsatz bei 221 Millionen Dollar. Der scheidende Finanzchef John Connors räumte taktische Fehler bei der Integration von Great Plains und Navision in den vergangenen 18 Monaten ein: "Wir haben im Channel, bei Marketing und R&D keinen tollen Job gemacht", sagte Connors gegenüber Wall-Street-Analysten.
Für das Fiskaljahr 2006 stellte der CFO für MBS ein Wachstum auf 830 Millionen Dollar und voraussichtlich schwarze Zahlen in Aussicht. "Das Wachstum bei MBS ist nicht so hoch wie gedacht. Die Erwartungen sind jetzt entsprechend angepasst." Das Server-Software-Geschäft wird zu einem immer wichtigeren Wachstumsträger und befindet sich inzwischen klar in der Gewinnzone. Die neueren Sparten wie Heim und Unterhaltung und der Onlinedienst MSN expandieren ebenfalls deutlich und schreiben inzwischen ebenfalls schwarze Zahlen.



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