19.06.2014, 15:57 Uhr
Keine Korruption bei IT-Vergaben der Berner Kapo
Die Berner Kantonspolizei hat IT-Aufträge nicht illegal vergeben, sagt die Berner Finanzkontrolle. Allerdings hätte man sich geschickter anstellen können.
Die Berner Kantonspolizei ist nicht korrupt. Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht der Finanzkontrolle des Kantons Bern. Die Untersuchung wurde nötig, weil im Februar Gerüchte aufkamen, dass bei der Beschaffung von IT-Auftrgen Vetternwirtschaft betrieben worden sei. Trotz der Entlastung der Verdächtigten ortet der Bericht Optimierungspotenzial beim Beschaffungsprozess. In mehreren Bereichen, darunter bei den Vergabeprozessen und Vertragsverhandlungen, hat die Finanzkontrolle verschiedene Mängel festgestellt. Diese hätten bei einer konsequenten Umsetzung der Vorgaben vermieden werden können. So empfiehlt die Finanzkontrolle der Kantonspolizei, Interessenskonflikte im Beschaffungsprozess künftig klarer zu regeln und mit wirksamen Massnahmen auszuschliessen. Bei grossen Interessenskonflikten gehöre auch der bewusste Verzicht auf eine Geschäftsbeziehung dazu. Ebenfalls untersucht wurde das Amt für Informatik und Organisation (KAIO), da auch dieses fleissig bei der Firma des besagten Bruders einkaufte. Auch dort fand die Finanzkontrolle keine Hinweise auf Korruption. Das Beschaffungswesen im KANO sei «grundsätzlich professionell organisiert und gut strukturiert». Der Berner Polizeidirektor Hans-Jürg Käser sagte gegenüber inside-it.ch, dass man die Zusammenarbeit mit dem Bruder des Kapo-Technikchefs aufgelöst habe. In Zukunft würden Beschaffungsprojekte periodisch überprüft und Mitarbeitende müssten eine Erklärung unterzeichnen, dass sie zu einschlägigen Firmen keine verwandtschaftlichen Beziehungen pflegten. Die Regelungen gelten gemäss Käser auch für andere Ämter seiner Direktion. Er wolle gleiche Regeln für alle.