Kampf ums Internet
15.11.2005, 10:03 Uhr
EU gegen USA
Am morgigen Mittwoch beginnt in Tunis der Welt-Informationsgipfel. Im Vorfeld übte EU-Kommissarin Viviane Reding scharfe Kritik an der US-Dominanz im Bezug auf die Überwachung des Internets.
Reding kritisierte dabei vor allem die Tatsache, dass die USA praktisch allein die Aufsicht über das Internet führen würden. Es brauche deshalb ein Kooperationsmodell mit Beteiligung aller Staaten. Bis anhin ist die in Kalifornien domizilierte Behörde Icann mit der Überwachung der technisch relevanten Fragen bezüglich des Webs betraut. Icann kontrolliert auch Europa, Asien und Afrika. Die USA haben im Vorfeld des Gipfels bereits mehrfach betont, dass man von der Führungsrolle im Internet nicht ablassen wolle. Schon oft wurde den USA vorgeworfen, sie missbrauchten ihre Vormachtstellung für die Erlangung von Wettbewerbsvorteilen. Ein Beispiel ist das Echelon-Projekt, ein weltweites Spionagesystem der englischsprachigen Länder inklusive Grossbritannien, Australien, Neuseeland und Kanada.
David Witassek