24.11.2008, 11:26 Uhr

Internet-Bandbreite wird knapp

Bereits im Jahr 2012 kann die Bandbreitennachfrage der Internet-Nutzer nicht mehr gedeckt werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Nemertes Research über die Zukunft des WWW.
Künftig werden Internetsurfer vor allem bei Onlineapplikationen, die eine hohe Bandbreite benötigen, statt Blackouts sogenannte "Brownouts" erleben, berichtet "Network World". Das heisst, dass diese bandbreitenintensiven Dienste nicht mehr zur Anwenderzufriedenheit funktionieren werden, da die Webinfrastruktur der Nachfrage nicht mehr gewachsen sein wird. Hiervon sollen beispielsweise High-Definition-Videostreaming oder Peer-to-peer-Filesharing betroffen sein.
Eine Untersuchung aus dem Vorjahr hat dieses Problem bereits für das Jahr 2010 prognostiziert. Nemertes hat nun jedoch die aktuelle Wirtschaftsentwicklung in die Analyse miteinbezogen und die Vorhersage korrigiert. Statt 2010 soll der Internet-Traffic das Angebot erst zwei Jahre später übersteigen. Die Rezession stoppt das Wachstum des Datenverkehrvolumens also nicht, sondern verlangsamt es nur. Der zunehmende Bandbreitenbedarf wird unter anderem dadurch forciert, dass die Nutzung von Onlineanwendungen immer mehr zum Standard wird. Zudem trägt die steigende Zahl von Unternehmen, die auf Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen setzen, zur Entwicklung bei.
Falls gegen die drohenden Kapazitätsengpässe nichts unternommen wird, könnte das WWW zu einem abgestuften System werden, prognostiziert die Nemertes-Studie. Unternehmen die mehr bezahlen, erhalten dann eine bessere Netzwerkinfrastruktur. Diese stellen sicher, dass ihre Inhalte schneller transportiert werden als die von anderen. Nemertes-Mitarbeiter Mike Jude erwartet zudem Änderungen hinsichtlich der Verwendung von Onlineapplikationen. "Mehr und mehr Anwendungen kommen online und damit werden die Erwartungen an die Dienstgüte immer grösser", erklärt Jude. Wenn die Bandbreite mit der Nachfrage allerdings nicht mehr mitkommt, werden sich die User von diesen Onlineanwendungen wieder abwenden, so der Nemertes-Mann.
Harald Schodl



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