Liberty Global will sich an Kapitalerhöhung beteiligen
Kurer warnt vor Ablehnung
Derweil hat Sunrise-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer in einem Interview den bei Aktionären umstrittenen Plan für die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC verteidigt. Unternehmen müssten den strategischen Ausbruch wagen, nur so seien sie überlebensfähig, sagte er.
Sunrise-Verwaltungsratspräsident preist den UPC-Merger und warnt die Aktionäre davor, diesen abzulehnen
Quelle: Sunrise
Am 23. Oktober entscheiden die Aktionäre des Mobilfunkanbieters, ob dieser 6,3 Milliarden Franken für die Übernahme von UPC auf den Tisch legen soll. Der Deal steht auf der Kippe. Sunrise-Hauptaktionär Freenet lehnt die Transaktion ab, ebenso der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS. Kritiker bemängeln den Kaufpreis als zu hoch und haben Zweifel am langfristigen strategischen Wert von UPC.
Die geplante Transaktion sei «phantastisch» für Sunrise, warb Kurer kurz vor dem Showdown mit den Aktionären. Sie sei eine Gelegenheit, die sich einem Unternehmen nur einmal im Leben biete. «Sunrise kann einen grossen Sprung vom selektiven Mobilfunkanbieter zum wirklichen Challenger in der Schweizer Telekom-Branche machen.» Damit könne das Unternehmen die 1996 nur halbherzig durchgeführte Liberalisierung des Telekom-Marktes zu Ende zu führen.
Dem Grossaktionär Freenet wirft Kurer im Interview ein «Mephisto-artiges Verfahren» vor. «Es wird einfach dagegen gestimmt, aber keine Alternative aufgezeigt.» Bei einem Nein zur Transaktion rechnet Kurer mit «personellen Folgen» im Management, darunter seiner Abwahl. Neuverhandlungen mit der UPC-Mutter Liberty Global schliesst Kurer bei einem Nein zum Cash-Deal praktisch aus. «Wir, unser Verwaltungsrat und unser Management, müssen davon ausgehen, dass dies das Ende der Geschichte wäre.»
Autor(in)
sda /
jst