ISG-Studie
30.06.2022, 13:42 Uhr
Lokale Partner für den Schweizer Azure-Markt untersucht
Durch die Gründung einer eigenständigen Schweizer Region für Azure konnte Microsoft seinen Anteil im lokalen Cloud-Geschäft stark steigern. Dabei profitiert das Unternehmen auch von der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern.
Dank einer eigenständigen Schweizer Region für Azure und lokalen Partnern konnte Microsoft im Schweizer Cloud-Markt wachsen
(Quelle: PM)
Der Cloud-Service von Microsoft, Azure, konnte seinen Marktanteil in der Schweiz deutlich steigern. Das meldet das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG). Den Hauptgrund für diese Zunahme bei der Nachfrage nach dem Azure Cloud Service sieht ISG darin, dass Microsoft eine eigenständige Schweizer Region für Azure gegründet hat. Durch diesen Entscheid kann die Serviceerbringung und Datenhaltung rein inländisch erfolgen. Microsoft profitiert nebenbei auch von der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, wie ISG in seiner Vergleichsstudie «ISG Provider Lens – Microsoft Ecosystem Partners Switzerland 2022» schreibt.
Eine eigenständige Region
Die Gründung einer eigenständigen Schweizer Region für Azure hat Microsoft im lokalen Geschäft einen grossen Schritt vorwärtsgebracht. Laut ISG ist der Microsoft-Partnermarkt in der Schweiz in dieser Studie zum ersten Mal als eigenständige Region untersucht worden. Dabei hat das Marktforschungsunternehmen eigenen Angaben zufolge die Wettbewerbsstärke und Portfolioattraktivität von 24 Dienstleistern unter die Lupe genommen. Das stetige Wachstum von Microsoft Azure wirkt sich auch auf die Schweizer Cloud-Anbieter aus. «Der zunehmende Erfolg von Microsoft Azure in der Schweiz fordert vor allem die inländischen Cloud-Anbieter heraus», kommentiert Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei ISG. Microsoft profitiere zusätzlich davon, dass die IT-Dienstleister in der Schweiz ihr Microsoft-Engagement merklich erhöht hätten.
Inländische Cloud-Anbieter sind immer noch beliebter
Trotz des Wachstums von Microsoft Azure in der Schweiz zeigt die Studie, dass der Grossteil der Schweizer Unternehmen beim Thema Cloud inländische Anbieter immer noch bevorzugt. «Vor allem Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit spielen hier eine wichtige Rolle», erklärt Henkes. Wenn es um IT-Serviceanbieter geht, dann spiele für Schweizer Organisationen eine inländische Niederlassung, welche die lokalen Anforderungen an die Datenhaltung erfülle, eine grosse Rolle. Genau hier setzt Microsoft, durch die Schweizer Region für Azure und seine Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, an. Henkes beschreibt die Strategie der Kooperation wie folgt: «So erobert sich Microsoft Azure auch über die im Partnersystem tätigen Serviceprovider Schritt für Schritt einen festen Platz im Schweizer Cloud-Geschäft.»
Zu kompliziert für viele Unternehmen
Ein Problem, mit dem viele Schweizer Unternehmen zu kämpfen haben, ist der Mangel an Fachkräften. Wenn es um die Migration und Nutzung der Cloud geht, ist der Prozess für viele Organisationen schlichtweg zu komplex, um ihn aus eigener Kraft stemmen zu können. An diesem Punkt kommen laut der Studie von ISG die Serviceanbieter in Microsofts Partnersystem ins Spiel. Gerade die grossen Azure-Anwendungsunternehmen in der Schweiz verlassen sich hierbei gerne auf grosse Serviceanbieter. KMU setzten laut ISG aber auch hier verstärkt auf lokale Provider.
Governance im Fokus
Zusätzlich zum oben genannten Gebrauch von Microsoft Azure untersuchte die Studie von ISG auch weitere Aspekte der Microsoft-Nutzung in der Schweiz, darunter der Einsatz der Microsoft-Power-Plattform. Hier bestehe noch eine gewisse Zurückhaltung davor, Nicht-Programmierern die Software-Entwicklung zu ermöglichen. Dabei spielten vor allem Governance-Aspekte und die Angst Nicht-IT-Entwicklern Zugang zu sensiblen Daten zu erlauben, eine Rolle.