Sunrise sagt ausserordentliche GV in letzter Minute ab
UPC hält am Turnaroundplan fest
Auch die Kabelnetzbetreiberin UPC will nach der vorerst wohl gescheiterten Übernahme durch Sunrise weiter machen wie bisher. Man halte am Turnaroundplan fest und werde diesen weiterhin umsetzen, erklärte eine UPC-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage. Da habe UPC Fortschritte gemacht. Für weitere Auskünfte verwies sie an Verkäuferin Liberty Global.
Der Umsatz von UPC war zwischen April und Juni um 3,6 Prozent auf 315,6 Millionen Franken gesunken. Allerdings sah das Unternehmen positive Tendenzen. So habe der Geschäftskundenbereich zugelegt. Auch die Kundenzahlen gehen laut dem Unternehmen in die richtige Richtung. So sei die Zahl der Mobilfunkkunden gestiegen. Und der Rückgang bei den TV-Kunden und Internetkunden habe sich verlangsamt.
Insgesamt habe das Unternehmen die Trendwende im zweiten Quartal in zahlreichen Bereichen beschleunigt, liess sich UPC-Chefin Severina Pascu bei der Vorlage der Quartalszahlen zitieren. «Unsere Strategie funktioniert und ich bin überzeugt, dass wir auch in den kommenden Quartalen gute Resultate verzeichnen werden.»
Anders sieht dies Sunrise-Grossaktionär Freenet. Nach der Vorlage der UPC-Halbjahreszahlen hatte Freenet-Chef Christoph Vilanek den Kauf von 6,3 Milliarden Franken durch Sunrise abgelehnt. UPC sei ein fallendes Schwert, hatte Vilanek der Nachrichtenagentur AWP gesagt.
Obwohl die Kabelnetzbetreiberin seit Monaten versuche, mit Kampfpreisangeboten für TV, Festnetz, Internet und Mobilfunk neue Kunden zu gewinnen, zeigten die Zahlen nach unten. «Das ist eine traurige Geschichte», sagte Vilanek zum angestrebten UPC-Turnaround. Die angespannte Marktsituation der Kabelnetzbranche und die operative Entwicklung von UPC würden den Kaufpreis von 6,3 Milliarden nicht rechtfertigen.