Vom Umgang mit dem Wandel

Kreise sind nicht beweglicher als Pyramiden

Agilität und die viel zitierte VUCA-Welt sind nicht länger nur Schlagworte. Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, wie sich Unsicherheit und Komplexität wirklich anfühlen – und wie schnell Unternehmen auf Veränderungen reagieren müssen, wenn sie zumindest überleben wollen. Um als Organisationen agil zu werden oder zu transformieren, gibt es viele Möglichkeiten. Aus pyramidenförmigen Strukturen werden holokratische Kreise. Netzwerkorganisationen stehen hoch im Kurs. Projektmanager heissen jetzt Scrum-Master. Und Squad-Teams, Tribes, Chapters und Guilds sind in aller Munde. Aber hilft das Unternehmen wirklich dabei, agiler zu werden?
Mit der Corona-Pandemie kam auch die Home-Office-Pflicht. Für viele ging damit ein Traum in Erfüllung, aber es gibt auch Nachteile
Quelle: Shutterstock/fizkes
Fakt ist: Struktur unterstützt die Entwicklung neuer Verhaltensweisen sowie das Verlernen alter Muster und das ist es, was wir letztendlich in einer Transformation wollen. Allerdings sind Menschen auch sehr anpassungsfähig. Deshalb gilt: Egal, für welchen agilen Weg sich Unternehmen entscheiden oder wohin sie transformieren möchten, es macht Sinn, drei Dimensionen zu beachten:
  • Erstens: die kontinuierliche Weiterbildung in agilen Methoden und Tools.
  • Zweitens: die Investitionen in Denkweisen und Fähig­keiten der Mitarbeiter.
  • Und drittens: die Entwicklung der richtigen Organisa­tionsstruktur.
Dann sind Unternehmen in der Lage, Agilität zu leben, weil sie die Fähigkeit haben, Unbekanntes schnell zu erkennen, darauf zu reagieren und iterativ zu lernen. Und damit besitzen Organisationen auch die Manövrierfähigkeit in einer komplexen und teilweise chaotischen Welt.

Purpose macht Sinn

In unsicheren Zeiten konzentrieren sich Unternehmen heute mehr denn je darauf, Wachstum zu realisieren und aufrechtzuerhalten. Wachstum, das sich in der Regel letztendlich in Zahlen niederschlägt und durch die energisch umgesetzten strategischen Pläne ausgelöst wird. In Zukunft wird neben dem Wachstum aber vor allem ein Punkt immer wichtiger: Purpose. Der Sinn wird sich heute und morgen als mindestens ebenso wesentlich erweisen wie das Wachstum. Denn es ist der Zweck, der Menschen überzeugt und der Kunden kaufen lässt.
Angestellte, die wissen, warum sie etwas tun, sind die stärksten Markenbotschafter – für Produkte ebenso wie für das ganze Unternehmen. Glauben Mitarbeiter daran, dass ihre Arbeit wichtig ist und ihr Tun einen Unterschied in der Welt machen wird, schafft der Purpose eine tiefe Inspi­ration, weckt Stolz, fördert die Kreativität und verankert die Mitarbeiter. Aktiv und glücklich setzen sie sich für ein gemeinsames Ziel ein. Und wer wünscht sich nicht die Synergie motivierter Mitarbeiter?



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