«Ein Chief Digital Officer ist keine Alibiübung»
Steilpass der Politik
CW: Welche Rolle hat die Politik bei der Smart-City-Strategie gespielt?
Zech: Die Politik hat der Stadtverwaltung den Steilpass zugespielt und sehr geholfen, indem das Parlament von Winterthur für das laufende Jahr einen Innovationskredit in Höhe von 200 000 Franken gesprochen hat. Das Geld ist für die erwähnte Anschubfinanzierung von Projekten gedacht.
“Der C-Level muss sich heute intensiv mit der digitalen Transformation auseinandersetzen„
Christoph Zech, Stadt Winterthur
CW: Wer sind Ihre Vorbilder für eine Smart City? Und: Haben Sie allenfalls eine Idealvorstellung, wie das «smarte» Winterthur aussehen soll?
Zech: Im Rahmen einer Studie der ZHAW wurden verschiedene europäische Städte in Bezug auf deren Innovationssystem und Organisation im Bereich Smart City untersucht. Analysiert wurden die Städte Amsterdam, Santander und Wien. Alle sind etwas anders organisiert, zählen aber in Europa sicherlich zu den Vorreitern, die man auch als Vorbilder nehmen kann.
Mir persönlich gefällt vor allem der Ansatz von Amsterdam sehr gut. Dort wurde die Initiative «Smart City Amsterdam» von verschiedenen Akteuren aus der Wirtschaft, Forschung und Bildung sowie der Stadt selbst gestartet. Daraus ist eine Plattform entstanden, aus der die unterschiedlichsten Projekte initiiert und umgesetzt werden. Zentral sind dabei der Austausch und die Vernetzung unter den Partnern.
Mein Wunsch oder meine Idealvorstellung wäre, dass in Winterthur ein Smart-City-Innovations- und -Ökosystem entsteht, an dem sich die Wirtschaft, Bildung, Politik und Verwaltung aktiv beteiligt und gemeinsam die Smart City Winterthur gestaltet und voranbringt.
CW: Welche Anwendungen für Smart City haben Ihnen in Amsterdam besonders gut gefallen?
Zech: Es gibt nicht einzelne Anwendungen, die für mich in Amsterdam herausragen. Es ist viel mehr die breite Vielfalt von Anwendungen, die umgesetzt werden, und wie darüber kommuniziert wird.