«Ein Chief Digital Officer ist keine Alibiübung»
Smarte Quartiere
CW: Haben Sie bereits Smart-City-Projekte umgesetzt?
Zech: Bereits vor Verabschiedung der Strategie wurden einige Projekte umgesetzt. So entstand beispielsweise zusammen mit der ZHAW ein Leitfaden «Smarte Quartiere». Das Herzstück des Leitfadens ist ein Ideenkatalog, der 20 konkrete Massnahmen enthält. Das Themenspektrum reicht von Sharing-Konzepten, E-Ladestationen, Nachbarschaftshilfe, gemeinsam genutzten Photovoltaikanlagen und Windkrafträdern bis hin zu Stromsparwettbewerben. Weiter wurde die elektronische Baubewilligung realisiert, mit der Bewilligungen digital beantragt und genehmigt werden können. Ebenfalls aus der Verwaltung stammt der «Stadtmelder» als Teil der Stadt-Winterthur-App, mit der die Einwohner via Smartphone die Stadt auf Schäden an der städtischen Infrastruktur hinweisen können. Weiter wurden auch schon verschiedene Massnahmen im Bereich der öffentlichen Beleuchtung umgesetzt.
CW: Sind Sie bei den Plänen zur Smart City in der Verwaltung auf Widerstand gestossen?
Zech: Der Begriff «Smart City» ist für viele noch nicht richtig «greifbar». Deshalb sind die Meinungen innerhalb der Verwaltung sehr unterschiedlich. Sie gehen von «Smart City und Digitalisierung passiert
automatisch» bis hin zu «wir schaffen ein Team, das sich ausschliesslich mit Smart City beschäftigt». Die Idee, ein vollamtliches Innovationsteam zu schaffen, wurde verworfen. Zu gross waren die Bedenken, dass im «Elfenbeinturm» die wildesten Ideen zu Smart City entwickelt werden, die anschliessend von der Stadt umgesetzt werden müssen. Dies hat uns bewogen, das erwähnte Innovationsteam aus Mitarbeitern aller Departemente ins Leben zu rufen. Keines der Mitglieder wird ausschliesslich mit der Smart City beschäftigt sein, jeder hat noch einen «normalen» Job zu erledigen. Der Vorteil ist, dass Ideen und Vorhaben bottom-up entstehen und breit in der Verwaltung abgestützt und verankert sind. Der Nachteil ist, dass die Projekte nicht mit voller Kraft vorangetrieben werden können und allenfalls die Ergebnisse etwas länger auf sich warten lassen.
automatisch» bis hin zu «wir schaffen ein Team, das sich ausschliesslich mit Smart City beschäftigt». Die Idee, ein vollamtliches Innovationsteam zu schaffen, wurde verworfen. Zu gross waren die Bedenken, dass im «Elfenbeinturm» die wildesten Ideen zu Smart City entwickelt werden, die anschliessend von der Stadt umgesetzt werden müssen. Dies hat uns bewogen, das erwähnte Innovationsteam aus Mitarbeitern aller Departemente ins Leben zu rufen. Keines der Mitglieder wird ausschliesslich mit der Smart City beschäftigt sein, jeder hat noch einen «normalen» Job zu erledigen. Der Vorteil ist, dass Ideen und Vorhaben bottom-up entstehen und breit in der Verwaltung abgestützt und verankert sind. Der Nachteil ist, dass die Projekte nicht mit voller Kraft vorangetrieben werden können und allenfalls die Ergebnisse etwas länger auf sich warten lassen.
CW: Gab es schon Reaktionen aus der Bevölkerung auf das Smart-City-Konzept?
Zech: Bis anhin nur sehr wenige. Aber die Strategie ist auch noch sehr neu und es wurde noch wenig kommuniziert.
Zur Person
Christoph Zech
ist seit Januar 2016 bei den Informatikdiensten der Stadt Winterthur als Digital Officer und Hauptabteilungsleiter Projects & Digital Transformation beschäftigt. Zuvor war er dort während fast 18 Jahren als Leiter E-Government tätig. Zech startete seine Karriere bei den Informatikdiensten im Jahr 1990.