Bitcoin und Co.
12.05.2022, 13:31 Uhr
Am Markt für Kryptowährungen macht sich Panik breit
Der Kryptowährungsmarkt wird von den mit Inflationssorgen geplagten Finanzmärkten in den Abgrund gerissen. Die «Krypto-Leitwährung» Bitcoin fällt auf den tiefsten Stand seit Ende 2020.
«Krypto-Anleger stehen vor einem Scherbenhaufen», fasst der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets die Lage zusammen. Dies zeige sich unter anderem eindrucksvoll an der Kursentwicklung der Aktie der US-Krypto-Börse Coinbase.
Der Kurs verlor seit November vergangenen Jahres mehr als 80 Prozent an Wert und notiert aktuell bei etwas über 50 Dollar. Beim in der Krypto-Szene gross gefeierten Börsendebüt des Konzern im April 2021 startet die Aktie mit knapp 370 Dollar.
Damals sahen viele Krypto-Anleger den Gang von Coinbase aufs Börsenparkett als Zeichen für die Ankunft von Kryptowährungen im Finanzmainstream. Im Rückblick könnte indes gerade diese breit Adaption nun zum Verhängnis werden.
Krypto-Assets inklusive der lange als «digitales Gold» gehandelte Bitcoin werden massenhaft abgestossen. Das Narrativ des Bitcoin als Inflationsschutz ist vorerst sicherlich ausgeträumt.
Stablecoin kämpft ums Überleben
Erschwerend hinzu für Krypto-Investoren kommt der Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD, kurz UST. Die ursprünglich an den Dollar gebundene und durch einen Algorithmus gesteuerte Blockchain-Devise der Terra Fundation, welche die ebenfalls kollabierte Kryptowährung LUNA entwickelte, fiel am Mittwoch kurzzeitig unter die Marke von 30 US-Cents. «Das Vertrauen in diesem Markt scheint endgültig zerstört», konstatiert Molnar.
Die Marktkapitalisierung von UST ist von über 18 Milliarden auf nun mehr noch 7,5 Milliarden Dollar eingebrochen. Auch Verkäufe von hinterlegten Sicherheiten durch die Terra Fundation vermochten die Anbindung an den Dollar bisher nicht wieder herzustellen.
Am Donnerstag machte sich nun auch Panik um den Wertverlust von weiteren Stablecoins im Markt breit. Der grösste und mit über 170 Milliarden kapitalisierte Stablecoin Tether drohte kurzeitig ebenfalls das «De-Pegging» zum Dollar.