Evernote-User aufgepasst 15.12.2016, 14:34 Uhr

Mitarbeiter dürfen bald Notizen lesen

Bei Evernote hält man offenbar nicht viel vom Datenschutz. In den neuen Richtlinien wird es Mitarbeitern der Firma erlaubt, Notizen der Anwender zu lesen.
Evernote hat bekannt gegeben, im Januar 2017 die Datenschutzrichtlinien zu ändern. Demnach können künftig «einige unserer Evernote-Mitarbeiter Technologien des maschinellen Lernens verwalten, die auf Kontoinhalte angewendet werden». Will heissen: die Evernote-Angestellten können private Notizen mitlesen, um mit den entsprechenden Informationen, die KI-Algorithmen (Künstliche Intelligenz) besser füttern zu können.
Wer nicht will, dass Evernote-Mitarbeiter schnüffeln, hat keine Wahl. Die Firma nennt eine Frist bis zum 23. Januar, um die neuen Richtlinien zu akzeptieren. Immerhin: Firmen, welche Evernote Business nutzen, können sich in toto der Praxis verweigern. Evernote verspricht, dass die Angestellten, welche mit der Aufgabe betraut werden, speziell überwacht und geschult würden. Allerdings werden die Anwender nicht anonymisiert. Die Mitarbeiter können somit nicht nur die Inhalte lesen, sondern wissen auch, wer sie verfasst hat. Nächste Seite: Workaround und Zügelhilfe Immerhin gibt es einen Weg, um gewisse Notizen vor den neugierigen Augen der Firma zu schützen. Über die Desktop-App lässt sich der Text einzelner Notizen auswählen und per Rechtsklick verschlüsseln. Allerdings muss man diese Prozedur für jede Notiz einzeln wiederholen. Zudem lässt sich nur der Text verschlüsseln, Bilder und Sprachnachrichten lassen sich beispielsweise nicht chiffrieren.

So können Inhalte gezügelt werden

Viele konkurrierende Notizen-Dienste wie auch Microsoft OneNote bieten eine Import-Funktion für Evernote-Inhalte. Daneben lassen sich die Notizen samt Anhängen als HTML-Dateien aus Evernote exportieren. Und für die Konkurrenz ist die Policy-Änderung bei Evernote ein gefundenes Fressen. Die Urheber der Bear App für Mac und iOS tweeteten, dass «Bären zum Glück nicht lesen» können. Tatsächlich verwendet Bear das CloudKit von Apple, um Notizen zu synchronisieren. Dadurch ist es für die Entwickler der App kaum möglich, die Inhalte der User mitzuverfolgen.



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