09.10.2014, 11:53 Uhr
KMU fordern weniger Bürokratie
Schweizer KMU sehen optimistisch in die Zukunft. Wachstumsverhinderer sind für sie vor allem Bürokratie und Fachkräftemangel.
Fordert das Erlernen einer Programmiersprache in der obligatorischen Schulbildung: Jean-Jacques Suter, CEO Sage Schweiz, Bild: Sage
Der Schweizer Mittelstand sieht optimistisch in die Zukunft. So das Ergebnis einer Umfrage der Sage Group unter 14'000 KMU in 18 Ländern. Laut dem «Sage Business Index 2014» sind die helvetischen kleinen und mittelgrossen Unternehmen in Hinblick auf die eigenen Aussichten zuversichtlich: Der Wert (Index von 0 bis 100; 0 = signifikante Verschlechterung; 100 = signifikante Verbesserung; 50 = keine Veränderung ) stieg gegenüber 2013 um 0,93 auf 64,46 Punkte. Analog dazu stieg der Wirtschaftsindex um 0,05 auf 57,53 Punkte. Im Hinblick auf die Weltwirtschaft reduzierte sich die Zuversicht allerdings um 2,15 auf 48,38 Punkte.
Dieses Ergebnis deckt sich teilweise mit den europäischen Ergebnissen. Während Unternehmen in Frankreich, Österreich und Portugal die Entwicklung der globalen Wirtschaft eher pessimistisch sehen (Index unter 50 Punkten), sind Unternehmen in Irland, Spanien sehr (Index: 56,40 bzw. 54,14), in England, Deutschland und Polen überwiegend optimistisch.
Dieses Ergebnis deckt sich teilweise mit den europäischen Ergebnissen. Während Unternehmen in Frankreich, Österreich und Portugal die Entwicklung der globalen Wirtschaft eher pessimistisch sehen (Index unter 50 Punkten), sind Unternehmen in Irland, Spanien sehr (Index: 56,40 bzw. 54,14), in England, Deutschland und Polen überwiegend optimistisch.
Exporte nehmen zu
Der Optimismus der Schweizer Firmen zeigt sich auch in den Prognosen fürs nächste Jahr. Rund die Hälfte der Unternehmen prophezeit ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 1,5 Prozent. 32 Prozent planen mehr Mitarbeiter einzustellen (weltweiter Wert: 43%).
44 Prozent der hiesigen Unternehmen ist auch im Ausland tätig. Die Exporte machen durchschnittlich 19 Prozent ihres Umsatzes aus. Exporteure bezeichnen das letzte Jahr als gut. Bei 30 Prozent der Befragten ist der Export gestiegen, nur 9 Prozent meldeten einen Rückgang. Rund 42 Prozent der Teilnehmer erwartet eine Exportzunahme für das nächste Jahr. Viele sehen jedoch nicht, dass ihre Exportanstrengungen unterstützt werden. Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass sie vom Staat die notwendige Unterstützung erhalten. Fast ein Viertel findet, der Staat müsste ihre Geschäfte fördern und im Ausland bekannt machen, 18 Prozent wünschen sich finanzielle Anreize.
Generell hat die Risikofreude in Schweizer KMU zugenommen: Fast die Hälfte der Entscheidungsträger bezeichnet sich heute als risikofreudig. Rund ein Drittel wurde im Verlauf der letzten 7 Jahre risikoscheuer. Nächste Seite: Stolperstein staatlich verursachte Bürokratie
44 Prozent der hiesigen Unternehmen ist auch im Ausland tätig. Die Exporte machen durchschnittlich 19 Prozent ihres Umsatzes aus. Exporteure bezeichnen das letzte Jahr als gut. Bei 30 Prozent der Befragten ist der Export gestiegen, nur 9 Prozent meldeten einen Rückgang. Rund 42 Prozent der Teilnehmer erwartet eine Exportzunahme für das nächste Jahr. Viele sehen jedoch nicht, dass ihre Exportanstrengungen unterstützt werden. Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass sie vom Staat die notwendige Unterstützung erhalten. Fast ein Viertel findet, der Staat müsste ihre Geschäfte fördern und im Ausland bekannt machen, 18 Prozent wünschen sich finanzielle Anreize.
Generell hat die Risikofreude in Schweizer KMU zugenommen: Fast die Hälfte der Entscheidungsträger bezeichnet sich heute als risikofreudig. Rund ein Drittel wurde im Verlauf der letzten 7 Jahre risikoscheuer. Nächste Seite: Stolperstein staatlich verursachte Bürokratie
Hürde Bürokratie
Als grösste Herausforderung und Wachstumsverhinderer sieht rund ein Viertel der Entscheidungsträger in Schweizer KMU die staatlich verursachte Bürokratie. Um Unternehmen zu unterstützen, fordern deshalb 34 Prozent der Befragten vom Staat, bürokratische Hürden abzubauen. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit unserer Top-500-Umfrage unter Schweizer IT-Unternehmen. Hier haben über ein Drittel aller Befragten nach weniger Bürokratie, besserem Lobbying und Imagepflege gerufen.
Als weitere Hürde sehen die KMU der Sage-Umfrage den Mangel an Fachkräften. Allerdings bezeichnen nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften als Wachstumsbremse. Dieser Wert war auch schon höher. Offensichtlich haben sich die Unternehmen mit diesem seit Jahren vorhandenen Problem langsam arrangiert. «In keinem anderen europäischen Land - ausser der Schweiz - gehört der Fachkräftemangel zu den Top 2-Herausforderungen», kommentiert Jean-Jacques Suter, CEO Sage Schweiz, das Ergebnis. Für die ICT-Branche sei klar, dass nicht nur die IT-Unternehmen selbst, sondern die Politik und die Bildung in der Pflicht sind, zu handeln. «Ich bin klar dafür, dass schon in der obligatorischen Schulbildung eine Programmiersprache als Drittsprache unterrichtet wird», so Suter.
Als weitere Hürde sehen die KMU der Sage-Umfrage den Mangel an Fachkräften. Allerdings bezeichnen nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften als Wachstumsbremse. Dieser Wert war auch schon höher. Offensichtlich haben sich die Unternehmen mit diesem seit Jahren vorhandenen Problem langsam arrangiert. «In keinem anderen europäischen Land - ausser der Schweiz - gehört der Fachkräftemangel zu den Top 2-Herausforderungen», kommentiert Jean-Jacques Suter, CEO Sage Schweiz, das Ergebnis. Für die ICT-Branche sei klar, dass nicht nur die IT-Unternehmen selbst, sondern die Politik und die Bildung in der Pflicht sind, zu handeln. «Ich bin klar dafür, dass schon in der obligatorischen Schulbildung eine Programmiersprache als Drittsprache unterrichtet wird», so Suter.