Analysten-Einschätzung
28.06.2023, 15:05 Uhr
So wirken sich Amazons und Googles KI-Pläne auf den Aktienkurs aus
Die Schweizer Grossbank UBS sieht bei Googles Mutter Alphabet Risiken durch KI. Eine Zeit lang könne der Wandel für die Websuche disruptiv sein – und an der Marge zehren. Bei Amazon und Meta sieht der UBS-Analyst mittlerweile das bessere Chance-Risiko-Verhältnis.
Der Hype um künstliche Intelligenz (KI) geht auch an Google und am Mutterkonzern Alphabet nicht spurlos vorüber. Neben der Suchmaschine sollen auch andere Anwendungen wie Gmail und Karten neue KI-Funktionen bekommen. Aus Sicht der Schweizer Grossbank UBS birgt das allerdings Risiken für den Umsatz, da die bei Google dargestellten Werbeanzeigen erst für die KI-Nutzung optimiert werden müssten. UBS-Analyst Lloyd Walmsley ist sich zwar sicher, dass Google das Feintuning mit der Zeit gelingen wird. Eine Zeit lang könne der Wandel für die Websuche aber disruptiv sein – und an der Marge zehren.
Daher stuft der Experte die A-Aktie von Alphabet nach gutem Lauf von «Buy» auf «Neutral» ab. Das Kursziel erhöht er zwar von 123 auf 132 US-Dollar, was nur noch wenig Aufwärtspotenzial bedeutet. Die A-Aktie wurde an der Wall Street zuletzt mit rund 122 Dollar gehandelt. Seit Jahresbeginn hat sie schon fast 40 Prozent an Wert gewonnen.
Daher stuft der Experte die A-Aktie von Alphabet nach gutem Lauf von «Buy» auf «Neutral» ab. Das Kursziel erhöht er zwar von 123 auf 132 US-Dollar, was nur noch wenig Aufwärtspotenzial bedeutet. Die A-Aktie wurde an der Wall Street zuletzt mit rund 122 Dollar gehandelt. Seit Jahresbeginn hat sie schon fast 40 Prozent an Wert gewonnen.
Amazon und Meta
Bei Amazon und Meta sieht der UBS-Analyst mittlerweile das bessere Chance-Risiko-Verhältnis und rät bei diesen beiden Tech-Giganten weiter zum Kauf der Aktien. Bei Alphabet gebe es hingegen kaum noch Luft nach oben. Die Aktie sei bereits relativ hoch bewertet, die Anleger würden einen glimpflichen Ausgang der KI-Risiken einpreisen.
Die Einführung der KI-Funktionen von Google sei erst in einer frühen Phase, konstatiert Walmsley. Zunächst seien die Tools geografisch limitiert, ausserdem würden sie nicht bei jeder Websuche angezeigt. Obendrein seien die Funktionen an die Nutzung des hauseigenen Chrome-Browsers oder Google-Apps gebunden. KI könne die gut geölte Werbemaschine von Google also durcheinanderbringen, glaubt der UBS-Experte, zumal KI-generierte Texte den Werbeanzeigen schlicht Platz wegnähmen. Fraglich sei auch, ob Webseiten in der Folge noch genauso häufig besucht würden.
Die Einführung der KI-Funktionen von Google sei erst in einer frühen Phase, konstatiert Walmsley. Zunächst seien die Tools geografisch limitiert, ausserdem würden sie nicht bei jeder Websuche angezeigt. Obendrein seien die Funktionen an die Nutzung des hauseigenen Chrome-Browsers oder Google-Apps gebunden. KI könne die gut geölte Werbemaschine von Google also durcheinanderbringen, glaubt der UBS-Experte, zumal KI-generierte Texte den Werbeanzeigen schlicht Platz wegnähmen. Fraglich sei auch, ob Webseiten in der Folge noch genauso häufig besucht würden.
Nicht ohne Risiken
Walmsley lobt die Google-KI zwar als das überlegene Produkt im Vergleich zu Konkurrenten wie ChatGPT und Bing von Microsoft. Speziell der KI-Chat von Meta könne für Google aber zur Herausforderung werden, da Meta über all seine Apps hinweg eine enorme Menge an Nutzern vereine. Auch finanziell sei die KI-Offensive für Google nicht ohne Risiken. Die Investitionen in diesem Bereich könnten die Effizienzbemühungen an anderer Stelle übertreffen. Einige seiner Sorgen hätten sich zwar zumindest teilweise zerstreut, dennoch seien weiter Risiken vorhanden.
Mit der Einstufung «Neutral» geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu 6 Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt.
Mit der Einstufung «Neutral» geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um bis zu 6 Prozent über oder unter der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt.