15.06.2016, 16:00 Uhr

Mythos Apple bald entzaubert?

Laut Rhino-CEO Raimund Hahn verlieren asiatische Apple-Zulieferer zunehmend das Vertrauen in den Hersteller
Asiatische Zulieferer verlieren zunehmend das Vertrauen in Apple. So lautet eine Einschätzung von Raimund Hahn, CEO der Rhino Inter Group, einer Grosshandelsgruppe für Elektronische Geräte. Hahn ist auch Chairman des Global Mobile Forum im Diplomatic Council, einem globalen Think Tank, der die Vereinten Nationen berät. Laut eigener Aussage verfüge er über beide Kanäle über direkte Drähte zur weltweiten Zulieferbranche. Derzeit begännen die ersten Lieferanten bereits damit, eigens für Apple geschaffene, respektive bereitgehaltene Produktionskapazitäten anderen Herstellern anzubieten oder zu überlassen. «In der asiatischen Zulieferkette herrscht grosse Unsicherheit», so der Rhino-Chef. Beim iPhone 7 gehe man heute schon von einer eher mässigen Nachfrage aus. Unklar sei auch, ob das im kommenden Jahr zu erwartende iPhone 8 die Jobs-Company wieder auf Erfolgskurs bringem wird. «Eine Reihe namhafter Zulieferer geht von einem Nachfragestau aufgrund mangelnder Innovationskraft beim iPhone 6s und 7 aus, der sich in einer exorbitanten Nachfrage beim iPhone 8 entladen könnte», will Hahn in Asien gehört haben. Hinzu käme, dass bei einem blossen Produktvergleich «sicherlich bessere Smartphones auf dem Markt» sind, O-Ton Hahn. Der Mythos Apple könnte also durchaus bald entzaubert sein und die Treue der Fangemeinde nachlassen. «Apple lebt vom Kultfaktor, der Treue seiner Fangemeinschaft und einem geschlossenen Ökosystem, in dem alles zusammenpasst», sagt der Rhino-CEO. Wenn diese Säulen erodieren, bestünde die Gefahr, dass das ganze System Apple binnen weniger Jahre wie ein Kartenhaus zusammenfalle. «Nokia hat vorgemacht, wie schnell ein Marktführer von Mobilfunkgeräten, dem einfach nichts Neues mehr einfällt, vom Thron gestossen wird und im Nirwana verschwindet.»



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