17.04.2009, 13:24 Uhr
iPhone ist reif für Business-Nutzung
Nach einer anfänglich skeptischen Haltung empfiehlt das Marktforschungsunternehmen Forrester Apples iPhone nun für den Business-Einsatz.
Ende 2007 hatte Forrester das iPhone noch als ungeeignet für die Business-Nutzung bewertet. Als wichtigste Punkte in seiner Top-Ten-Mängelliste führte der Analyst Benjamin Gray damals die fehlende Verschlüsselung für vertrauliche Daten, keinen Support für die Kalender- und E-Mail-Synchronisierung über Microsoft Exchange und allgemein den Mangel an Anwendungen für das Smartphone an. Ein gestohlenes iPhone stelle ein enormes Sicherheitsrisiko dar, warnte Gray.
Angesichts der mittlerweile vollzogenen Verbesserungen - zu nennen sind vor allem die besseren Management-Möglichkeiten und der ActiveSync-Support durch das System-Update iPhone 2.0, die Unmenge an verfügbaren Applikationen und die kommende Version iPhone 3.0 - hat Forrester seine Position inzwischen gewechselt. In der Studie "Making iPhone work in the Enterprise: Early Lessons learned" erklären die Analysten das Smartphone nun für Business-tauglich.
Es handle sich dabei nicht nur um ein weiteres Gerät, erklärt der verantwortliche Analyst Ted Schadler, vielmehr treibe das iPhone den Wechsel der Unternehmenskultur voran und gebe den Mitarbeitern die Freiheit, ihre eigenen Geräte zu wählen. Der eigentliche Payoff des iPhone und anderer mobiler Internet-Devices sei jedoch, dass sie einer zunehmend mobilen Workforce eine neue Plattform für die Bereitstellung von Content und Anwendungen zur optimaleren Zusammenarbeit lieferten. Was die mobile E-Mail- und Kalendar-Nutzung anbelangt, sei Blackberry nach wie vor die erste Wahl, so der Analyst. Für alles Andere sei jedoch das iPhone besser geeignet. Schadler verwies weiter darauf, dass die Apple-Smartphones im Unterhalt wesentlich günstiger kämen als Blackberrys oder Windows-Mobile-Geräte, da sie weniger Support erfordern und wesentlich seltener defekt seien.
Mitarbeiter sollten iPhone selbst anschaffen
Schadlers Erkenntnisse beruhen auf Befragungen von Mitarbeitern bei Oracle, Kraft Foods und Amylin Pharmaceutical, die das iPhone im grossen Stil eingeführt haben. So sind bei Oracle seit Januar bereits 4000 Geräte im Einsatz, Kraft Foods bestellt nach eigenen Angaben seit Juli 2008 monatlich etwa 400 iPhones - bis Ende 2009 sollen 4000 bis 5000 der Apple-Smartphones im Betrieb sein.
Bei den Gesprächen gewannen die Analysten eine Reihe von Erkenntnissen darüber, wie Unternehmen die iPhone-Nutzung am besten unterstützten können. Forrester empfiehlt entsprechend, dass die Mitarbeiter ihr iPhone selbst anschaffen sollten und das Unternehmen anschliessend die geschäftliche Nutzung unterstützt - etwa durch die Bereitstellung von Anwendungen und Konfigurations-Tools. Ein moderiertes Wiki würde es den Besitzern zudem erleichtern, Probleme mit ihrem Gerät selbst zu lösen.
Trotz allen Lobs räumt Schadler ein, dass das iPhone noch einige Kinderkrankheiten aufweise, etwa das Fehlen von Cut & Paste oder der nicht existierende Flash-Support. Manche davon würden jedoch bereits mit dem angekündigten Update auf iPhone 3.0 beseitigt.