iPad-Kauf in New York 08.04.2010, 15:00 Uhr

ein Erlebnisbericht

Merkwürdiger Zufall unseres Apple-Experten: Sein Kurztrip nach New York fiel genau mit der ersten Woche nach dem iPad-Launch in den USA zusammen. Der Kampf um die letzten Exemplare wurde dann auch mit grosser Entschlossenheit geführt.
Vier der begehrten iPads konnte unser Apple-Spezialist in New York ergattern
Der Aufenthalt in New York City war längst geplant, als sich herausstellte, dass wir den iPad-Launch nur knapp verpassen würden - um drei Tage, genau genommen. Das würde bei jedem anderen Gerät kaum eine Rolle spielen; man geht hin, kauft sich eines und das wars dann. Nicht so beim iPad. Drei Tage vor Abflug überschlugen sich die Erfolgsmeldungen, das iPad galt als ausverkauft. Der Nachschub sollte am 12. April eintreffen, also zwei Tage nach der Rückkehr. Kein Wunder, dass meine bessere Hälfte und ich den Apple Store in der 5th Avenue eher desillusioniert in Angriff nahmen.
Der Apple Store ...
... in der 5th Avenue gehört unterdessen zu den fünf meist fotografierten Sehenswürdigkeiten in NYC. Er allein generiert einen jährlichen Umsatz von sagenhaften 440 Millionen Dollar - das sind rund 7% der 6,3 Milliarden Dollar, die Apple mit den Stores einnimmt. Nichtsdestotrotz wirkt der Glaswürfel kleiner, als wir ihn uns vorgestellt haben, und es wiehern auch keine Einhörner auf dem Platz. Stattdessen schluckt der Würfel einen endlosen Strom an entschlossen dreinblickenden Touristen. Auf der anderen Seite werden zufrieden lächelnde Besucher wieder ausgespuckt, fast alle mit dezenten, weissen Taschen ausgerüstet, auf denen ein noch dezenteres Apple-Logo aufgedruckt ist. Verkaufen die hier Drogen?
Im Bauch des Wals
Im Inneren des Stores, also im Untergeschoss, geht es zu und her wie in einem Bienenstock. Tische sind nach Geräten gruppiert: iPods, iMacs, MacBooks etc. - sie alle kennen ihren Platz. Wer einen Mac oder ein iPad anfassen möchte, muss sich jedoch gedulden. Es wird gefummelt, geklickt, gesurft und getwittert. Wen interessierts; denn es gibt tatsächlich noch iPads! Im Untergeschoss geht die Sonne auf!
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Clark
Wir reihen uns in die lange, aber sehr bewegliche Schlange ein - immer in der Angst, das letzte iPad könnte vor unserer Nase weggekauft werden. Der Apple Store bietet ein kostenloses Wifi-Netz und damit eine gute Gelegenheit, mit dem iPhone über Skype nach Hause zu telefonieren und die frohe Botschaft kund zu tun: Es gibt noch iPads! Wir rechnen: Brauchen wir mehrere? Was kostet uns das? Wer möchte zu Hause auch so ein Teil?
Es bleibt bei einer Überschlagsrechnung, denn bereits nach zwei Minuten baut sich ein Apple-Mitarbeiter neben den Kauflustigen auf: «iPad?» Hände fliegen hoch. «Credit Card?» Alle Hände vor uns senken sich wieder; schleppt hier jeder Bargeld mit sich herum? Egal. Die Absperrung wird geöffnet, wir werden rausgelassen und trotten folgsam hinter Clark, dem Engel, hinterher.
Die Regeln
Clark klärt uns auf: Pro Person gibt es höchstens zwei iPads, die mit zwei verschiedenen Kreditkarten gekauft werden müssen. Verstanden. Und bestellt. Zwei 64-GB-Modelle bitte, und noch zwei mit 32 GB für den Muttertag. Dazu das obligatorische Zubehör, das man halt so braucht: eine Tasche, Docks, einen VGA-Adapter. Clark ist sehr freundlich, speditiv und zuvorkommend. Wir mögen ihn sogar dann noch, als er unsere Kreditkarten um rund 3000 Dollar erleichtert. Die Abbuchung erfolgt über ein iPhone, das mit einem dezenten Kreditkarten-Lesegerät erweitert ist. Unterschrieben wird mit dem Finger. Wir staunen und bezahlen.
Die Beute
Das wars. Von null Hoffnung auf vier iPads in nur 20 Minuten, da muss man sich in die grinsende Reihe einstellen, die wieder nach oben will, an die Oberfläche der realen Welt. In den nächsten Tagen wird das iPad nun genüsslich seziert, irgendwo zwischen dem Empire State Building und einer kleinen Hotelbar.



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