09.04.2015, 13:33 Uhr
Die Apple Watch - noch kein Muss
Am 24. April startet der weltweite Verkauf der Apple Watch. Erste Tests untersuchen, was Apples Wearable kann. Computerworld gewährt einen Überblick.
Die Apple Watch hat von Anfang an polarisiert, wurde von vielen Seiten gelobt, aber auch verspottet. Dennoch ist die Smartwatch aus dem Hause Apple wohl das grösste Gadget-Release im Jahr 2015. Ab Freitag, 10. April sind Vorbestellungen im Onlineshop von Apple möglich und am 24. April 2015 startet der weltweite Release der Apple Watch in Nordamerika, China, Japan und einigen europäischen Staaten. Die Schweiz sucht man aber vergeblich auf der Liste.
Bereits im Vorfeld zum Release wurde das Wearable von Fachleuten und Magazinen dutzendfach unter die Lupe genommen. Was muss man über die Apple Watch denn wissen? Computerworld fasst zusammen.
Bereits im Vorfeld zum Release wurde das Wearable von Fachleuten und Magazinen dutzendfach unter die Lupe genommen. Was muss man über die Apple Watch denn wissen? Computerworld fasst zusammen.
Das Design
Über das Aussehen der Apple Watch gehen die Meinungen auseinander. Vor allem die verschiedenen Armbänder, die teilweise teurer sind als die Uhr selbst, wurden teilweise belächelt. Während Lauren Goode vom Blog recode.net die Smartwatch als netten Versuch von Haute Couture bezeichnet, das letztlich aber doch nach Techie-Gadget aussieht, berichtet beispielsweise cnet.com positiver. So sei die Apple Watch eine wunderschön verbaute, kompakte Smartwatch.
Die Uhr gibt es in zwei Grössen: 38 und 42 Millimeter für 549 bzw. 599 US-Dollar. Diese Angaben geben die Grössen an. Beide Displays sind ca. 10 Millimeter dick. Wem der Plastik-Chic nicht so behagt, für den gibt es eine Vielzahl an anderen Armbändern. Die Auswahl reicht vom Lederarmband für 149 Dollar bis zum diamantbesetzten Edelstahl-Bracelet für ungefähr 30'000 Dollar. Auch individuelle Anfertigungen sollen möglich sein. Was ist denn nun vom Design zu halten?
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Die Funktionen
Der wesentlichste Punkt für eine Uhr, die in erster Linie auf Funktionalität denn auf Schönheit ausgelegt ist, sind die eingebauten Features. Hier gibt’s bei den diversen Previews kaum Diskussionen. Die Funktionen seien zahlreich, zuverlässig und ganz nützlich. Die Benachrichtigungsfunktion verrichtet ihren Dienst nach Plan– genaue Konfiguration vorausgesetzt. Auch die sonstigen Funktionen, vor Allem im Health-Bereich, werden zumeist als nützlich und zuverlässig empfunden. Obwohl Yahoo etwas spöttisch kommentiert: «Die Apple Watch ist der wohl einzige Fitness-Tracker, welcher den Schlaf des Besitzers nicht vermessen kann – da die Uhr in der Nacht ausgezogen und aufgeladen werden muss». Eher schlecht weg kommt der Zeitgeber bei den Tests der Anruf-Funktion. Der Lautsprecher klinge blechern und rauscht.
Die Oberfläche
Die Taptic Engine, welche bei eintreffenden Nachrichten, Terminen oder ähnlichem für ein haptisches Feedback sorgt, fühle sich wie eine Berührung des Arms an. Das ist wohl gewollt, denn Apple ist ja seit jeher bestrebt, ihre Devices möglichst nativ in den Alltag der Nutzer einzubauen. Diese Engine ist bei fast allen Apps aktiv. Navigiert die Maps-App den Besitzer durch die Strassen, zeigt die Uhr mittels haptischem Feedback an, ob man links oder rechts abbiegen muss. Bedienen lässt sich die Oberfläche durch Wischen oder Antippen. Neu ist, dass die Stärke des Antippens einen Einfluss darauf hat, welche Option innerhalb der App ausgeführt wird. Diese Option nennt sich Force Touch.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Schwächen und Fazit
Die Schwächen
Fast gänzliche Einigkeit zwischen den Reviews herrscht bei den Schwächen der Apple Watch. Neben der bereits erwähnten Schwäche des Lautsprechers, benötigt man ein iPhone 5 oder aktueller, um mit der Apple Watch überhaupt etwas Sinnvolles anfangen zu können. Pulsmesser und Ähnliches funktionieren zwar im Stand-alone-Modus, aber für alle Features, die eine Datenverbindung benötigen, wird ein iPhone vorausgesetzt. Eine weitere Schwäche sei der Akku. Dessen kurze Laufzeit, bei durchschnittlicher Nutzung der Watch hält dieser kaum einen Tag, wird fast allerorts bemängelt. Dies hat Apple offenbar bereits bemerkt und verordnet dem Bildschirm viel Ruhe. Aus diesem Grund bleibe der Bildschirm schwarz und aktiviere sich nur, wenn der Arm gehoben werde – und dies auch nur träge. Erst dann könne die Zeit abgelesen werden.
Fazit
Wie so oft bei Apple-Produkten herrscht Einigkeit darin, dass man sich uneinig ist. Viele Previews bezeichnen die Apple Watch als lustige Spielerei, als nettes Gadget und beste Smartwatch bisher. Nur bringe sie aber, trotz guter Verarbeitung und umfangreichern Funktionen, wenig echten Mehrwert zu einem iPhone. Apple verpasse es, der Öffentlichkeit glaubhaft zu vermitteln, weshalb man eine Apple Watch brauche. Matt Warman, Autor der britischen Zeitung «The Telegraph» legt den Lesern darüber hinaus ans Herz, auf die zweite oder gar dritte Generation von Apple Watches zu warten. Bis dann erhofft sich Warman Verbesserungen in den Schwachstellen der Uhr.