08.10.2012, 10:11 Uhr

Apple besitzt weltweit grössten Hedgefond

Der Computer- und Smartphone-Hersteller Apple ist auch ein Finanzriese. Der Konzern besitzt mit einem Wert von 117 Milliarden Dollar den grössten Hedgefonds der Welt.
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Apple: Ich bin auch ein Hedgefond
Apple, die mittlerweile wertvollste Firma der Welt, hat in den vergangenen Jahren enorme Gewinne eingefahren. Dieses Geld wird von einer Tochtergesellschaft namens Braeburn Capital in Form eines Hedgefonds verwaltet. Im Juni 2012 beaufsichtigte das in Nevada ansässige Unternehmen 117,2 Milliarden Dollar und stieg damit zum grössten Hedgefonds der Welt auf, wie US-Medien berichten. Pro Quartal ist das Volumen in den vergangenen Jahren im Schnitt um 15 Milliarden Dollar gewachsen. Schätzungen zufolge verwaltet Braeburn Capital mittlerweile also rund 130 Milliarden Dollar.

Steuerschonende Reserve

Apple hat sich entschieden, sein Geld nicht in Form von Dividenden an die Anleger auszuzahlen, ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"59180","page":0,"text":"sondern es zu horten","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#!. Dadurch, dass Braeburn seinen Sitz nicht wie der Apple-Konzern in Kalifornien, sondern in Nevada hat, spart sich das Unternehmen aufgrund der günstigeren Gesetzeslage eine Menge an Steuern. «Die Verwaltung von Unternehmenskapital in Hedgefonds ist keine weit verbreitete Strategie. Für Apple ist das ein steuerschonender Weg, Geld für spätere Akquisitionen zu parken. Es handelt sich vermutlich um die Kriegskasse des Konzerns», sagt Alexander Ineichen von Ineichen Research and Management. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Verschwörungstheorien Zudem macht Apple mit dem Fonds auch Gewinn. In den vergangenen sechs Jahren hat Braeburn mit Investitionen 2,5 Milliarden Dollar verdient. Geführt wird das Unternehmen von Apple-Vize-CFO Gary Wipfler, unter dessen Ägide der Fonds den bisherigen Platzhirsch Bridgewater, der ein Volumen von rund 100 Milliarden Dollar Verwaltet, als grössten Hedgefonds der Welt abgelöst hat. Ein Beitrag auf der US-Investmentnachrichtenplattform ZeroHedge hat den bislang kaum bekannten Apple-Fonds ins Rampenlicht gezerrt. «Im Vergleich zu den grössten Asset-Verwaltern ist ein Volumen von 100 Milliarden nicht sonderlich aufregend», so Ineichen.

Verschwörungstheorien

US-Medien haben daraufhin kritisiert, dass kaum etwas über Braeburn bekannt sei und niemand wisse, wo der Fonds seine beachtlichen Mittel investiert. Selbst über Shortselling oder Aufkauf von Konkurrenz-Papieren wurde spekuliert. Forbes hat allerdings herausgefunden, dass die Kritiker die Informationen nur deshalb nicht gefunden haben, weil sie an den falschen Orten gesucht haben. In den Bilanzen des Apple-Konzerns finden sich nämlich diverse Zahlen zum Tochterunternehmen Braeburn. Dort lässt sich nachlesen, dass die Investitionen von Braeburn wenig spektakulär sind. Es gibt keine Fair Value Hedges, sondern konservative Investments wie US-Staatsanleihen oder Geldmarktfonds. «Die Kurse von Konkurrenten zu beeinflussen, wäre keine gute Strategie. Dafür ist das Volumen des Fonds zu gross. Der Aufbau von strategischen Beteiligungen ist aber durchaus denkbar», erklärt Ineichen. Dass Apple vorsichtig mit seinen Gewinnen umgeht, ist nicht weiter verwunderlich. Eine schlechte Performance könnte sich negativ auf den Konzern auswirken. «Es gibt ein kleines Risiko, dass eine schlechte Performance des Fonds für Apple zum Problem werden könnte. Die Wahrscheinlichkeit ist aber gering», erklärt Ineichen. (www.pressetext.com)



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