20.03.2014, 12:01 Uhr
Alternativen zu Apple-Apps (Teil 1)
Jedes iOS-Gerät wird mit zahlreichen Apps geliefert. Doch für die meisten gibt es bessere Alternativen. Wir haben insgesamt 22 unserer Lieblinge zusammengetragen. In der ersten Lieferung zeigen wir die ersten 10.
iOS-Geräte bieten ab Werk alles, was ein Frischling in der ersten Zeit braucht. Doch ehe man sich?s versieht, reicht das nicht mehr. Kein Wunder, denn im App Store warten unzählige Versuchungen ? darunter viele, die Apples eigene Apps in die Schranken weisen. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine erste Sammlung der besten, schönsten oder originellsten Alternativen. Doch nicht alle Apps können ersetzt werden. Widerstand leisten die Telefon-App, FaceTime oder andere Apps, die entweder direkt mit der Hardware zu tun haben oder für Apple-exklusive Dienste gedacht sind. Und dann sind da noch jene Apps, die man zwar ersetzen kann, aber es nicht tun sollte, wie zum Beispiel die Kamera-App. Doch dazu später mehr. Beginnen wir mit einem Klassiker, dem Ersatz für den Kalender. In dieser Kategorie gilt es nur eine Sache zu beachten, der Rest ist Geschmacksache: Die App muss auf die zentrale Kalender-Datenbank des iOS-Geräts zugreifen. Nur so ist garantiert, dass die Einträge mit dem Rechner oder anderen iOS-Geräten synchronisiert werden. Zum Glück gilt das für fast alle Apps; Sie erkennen den Zugriff ausserdem daran, dass die App beim ersten Start um Erlaubnis für den Kalender-Zugriff fragt.
Fantastical 2
Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, 4 Franken Zu den populärsten Kalender-Alternativen gehört Fantastical 2. Der Kalender sieht aus wie derjenige von iOS 7, nur hübscher. Durch Wischen wird zwischen der Monats- und der Tagesansicht gewechselt, die anstehenden Ereignisse findet man gleich darunter. Fantastical kann zwar keine eigenen Erinnerungen anlegen, doch es werden jene angezeigt, die in der gleichnamigen Apple-App angelegt wurden.
Fantastical macht die Erstellung neuer Termine zum Kinderspiel, indem diese umgangssprachlich erfasst werden, also etwa «Tauchen mit Petra am Sonntag um 11 Uhr». Das schreit natürlich geradezu nach der Diktierfunktion von iOS. An Fantastical vermissen wir einzig eine Wochenübersicht und eine iPad-Version; ansonsten trägt diese App ihren Namen zu recht. Nächste Seite: Calendars 5
Calendars 5
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 7 Franken Calendars 5 ist etwas für die Vielbeschäftigten gedacht. Die Darstellung wirkt vielleicht nicht ganz so frisch wie jene von Fantastical, doch die Übersicht ist mustergültig ? das gilt besonders für die Wochenansicht. Auch hier ist die Eingabe über Umgangssprache möglich.
Calendars synchronisiert auf Wunsch nicht nur mit der iCal-Datenbank von iOS, sondern auch mit Google-Kalendern. Damit wird diese App zur ersten Wahl für jene, die mit Android-Anwendern gemeinsame Kalender unterhalten. Dazu kommt eine gelungene Aufgabenverwaltung, die sich ebenfalls mit der Datenbank von iOS synchronisiert. Kurz, Calendars ist die ideale Alternative für Anwender, die bei diesem Thema keinen Kompromisse eingehen. Nächste Seite: Alternativen für «Erinnerungen» Bei der Apple-App «Erinnerungen» handelt es sich um eine bessere Aufgabenliste mit Alarmfunktion. Leider trifft die Bedienung nicht jeden Geschmack ? um es einmal vorsichtig auszudrücken. Erschwerend kommt hinzu, dass diese App jene Erinnerungen verwaltet, die mit Siri anlegt werden. Dagegen helfen zwei Rezepte: Entweder man ergänzt die App durch Calendars 5, die auf die selbe Datenbank zugreift (siehe vorherige Seite). Oder man verwendet eine Aufgabenliste, die besser zu einem passt ? mit oder ohne Alarm.
Due ? Erinnerungen + Timer
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 5 Franken Due ist die erste Wahl für alle, die auf eine digitale Gedankenstützen nicht mehr verzichten wollen. Unter einer schicken Oberfläche bietet diese App alles, um das Thema erschöpfend zu behandeln. Dabei unterscheidet Due zwischen Erinnerungen und Timern. Erstere melden sich wie Kalendereinträge zu einem bestimmten Zeitpunkt. Zweitere sind simple Eieruhren, die sich nach Ablauf einer bestimmten Zeit bemerkbar machen.
Neben reichhaltigen Einstellungen bietet die App ausserdem die Möglichkeit, mehrere Timer zu speichern und auf Knopfdruck zu aktivieren. Ausserdem können mehrere Timer gleichzeitig aktiv sein: einer für die Pasta, einer für den Braten im Ofen und einer für die Waschmaschine im Keller. Diese Funktionen würden auch von der mitgelieferten App «Uhr» gut stehen. Das Sahnehäubchen gibt?s in Form der Synchronisierung mit iCloud oder Dropbox, damit alle gespeicherten Timer auf sämtlichen Geräten zur Verfügung stehen. Nächste Seite: ITA - Listen. Einfach komplex
ITA ? Listen. Einfach komplex.
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 3 Franken Manche Dinge muss man einfach gern haben, weil sie hübsch sind, nützlich oder beides zugleich. Die Listen-App ITA schafft es problemlos in diese Kategorie. Das Layout erinnert sofort an klassische Notizbücher, mit einem Hauch von Retro und viel Futura. (Hinreissend schöne Varianten aus echtem Papier finden Sie bei Field Notes.)
Tatsächlich kennt die App nur zwei Ansichten: die Listenübersicht sowie die einzelnen Inhalte. Einträge werden verschoben, indem sie mit dem Finger angetippt und an die gewünschte Stelle bewegt werden. Ein Eintrag wird als erledigt gekennzeichnet, in die man ihn antippt; um ihn zu löschen, reicht eine Wischbewegung. Erledigte Einträge werden ausgegraut und ans Ende der Liste bewegt. Später können sie jederzeit mit einem Tippen erneut aktiviert werden. So wird die Liste für den Monatseinkauf zum Vergnügen. ITA funktioniert lokal oder gleicht sich über iCloud mit anderen iOS-Geräten ab. Nächste Seite: Alternativen für «Fotos» Die Fotosammlung auf dem iPhone ist ein Fixstern im Apple-Kosmos und nicht zu umgehen. Sie speichert nicht nur die aufgenommenen Fotos und Videos, sondern auch jene, die vom Mac oder PC synchronisiert werden. Es geht also nicht darum, diese Sammlung zu ersetzen, sondern nur den Zugriff darauf ein wenig anders zu gestalten.
iPhoto
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos beim Kauf eines iOS-Gerätes, ansonsten 5 Franken. Der App Store liefert eine endlose Auswahl an Album-Apps, doch die meisten sind beschränkt, uninspiriert und häufig sinnlos. iPhoto von Apple sollte die erste Wahl für jene sein, die mehr von allem wollen: mehr Verwaltungsmöglichkeiten, mehr Retusche, mehr Herumzeigen.
Abgesehen davon, dass in iPhoto eine ausgewachsene Bildverwaltung steckt, kann es die Fotos auf allen wichtigen sozialen Netzen posten. Dazu kommen Retusche-Funktionen, zahlreiche Filter, Diashows und mehr. Dekorative Foto-Tagebücher lassen sich mit Wetter- und Karteninformationen, Titeln und mehr ergänzen und über iCloud online zu stellen. Und, und, und. iPhoto kennt keine Konkurrenz unter iOS und es gibt nichts Vergleichbares unter Android. Ein Pflichtkonsum für alle Foto-Enthusiasten. Nächste Seite: Smart Photo Organizer
Smart Photo Organizer
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, 2 Franken Der Leistungsumfang von Smart Photo Organizer ist überschaubar: Die App zeigt alle Fotos und Alben, die in der Sammlung gespeichert sind. Allerdings sorgt sie für eine deutlich bessere Übersicht, indem Screenshots, Fotos, Videos und heruntergeladene Fotos automatisch voneinander getrennt werden. Ausserdem zeigt die App zu jedem Foto die Aufnahmedaten und den Aufnahmeort an, falls das Bild mit Geotags bestückt ist. Die reichhaltigen Exportmöglichkeiten runden den Funktionsumfang ab.
Smart Photo Organizer hilft also in erster Linie, die bestehende Sammlung besser zu unterteilen. Das macht sie schnell und zuverlässig, doch mehr sollte man nicht erwarten. So kann die Apps Fotos nicht im Querformat anzeigen und bietet auch keine Funktionen wie zum Beispiel Slideshows. Doch dafür gibt es ja iPhoto. Nächste Seite: Alternativen für «Kamera» Ein Ersatz für die eingebaute Kamera-App? Das müsste doch eine leichte Übung sein, denn es gibt neben den Spielen keine andere Kategorie im App Store, die so überlaufen ist. Und trotzdem ist die Wahl der richtigen App gar nicht so kompliziert. Wenn Sie zum Beispiel für Instagram leben, dann ist Instagram die perfekte App, keine Frage. Wenn Sie hingegen keine Vorlieben mitbringen, dann können Sie zwei Wege einschlagen: Entweder Sie verwenden eine Foto-App, die der mitgelieferten App funktionell weit überlegen ist. Oder Sie verwenden die mitgelieferte Kamera-App für die Aufnahmen und bearbeiten die Fotos anschliessend in einer anderen App. Denn die mitgelieferte Kamera-App ist eine harte Konkurrenz: Sie kann als einzige im Sperrbildschirm aufgerufen werden. Sie filmt, fotografiert endlos mit 10 Bildern pro Sekunde (iPhone 5s), bietet einen hervorragenden Panoramamodus, Effekte und eine HDR-Funktion. Das ist mehr, als die meisten Kamera-Apps von Drittherstellern bieten. (Mehr dazu hier.) Sehen wir uns zwei Apps an, die trotzdem ihre Existenzberechtigung haben.
Camera+
Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, 1 Franken. iPad-Version für 5 Franken im iOS-6-Design. Camera+ ist die App für jene, die alles wollen: einen künstlichen Horizont, Weissabgleich, schnelle Serienaufnahmen, Bildstabilisator, Effekte und vieles mehr. Camera+ kann alles, ausser HDR. Und Panoramen und Filmen. Die zahlreichen Filter und Effekte lassen sich jederzeit zurücknehmen. Erst wenn das Bild den Erwartungen entspricht, wird es in der Fotosammlung abgelegt.
Zu den Besonderheiten von Camera+ gehört der Leuchttisch, auf dem die Fotos ausgebreitet werden. Er dient nicht nur der Sichtung, sondern kann auch über iCloud synchronisiert werden. Anschliessend lassen sich die Fotos zum Beispiel in Camera+ für das iPad weiterverarbeiten. Nächste Seite: VSCO Cam
VSCO Cam
Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, kostenlos, weitere Filter über In-App-Käufe Manche mögen die Farben ihrer Fotos so natürlich wie die Wirklichkeit. Andere klatschen so viele Effekte und Filter auf das arme Bild, bis von der Realität nicht mehr viel übrig bleibt. Dazwischen gibt es noch eine weitere Art der Verfremdung. Im Mittelpunkt stehen nicht die dramatischen, augenfälligen Filter, sondern die betörende Anmutung der analogen Filme ? jene Filme also, die im Zuge der Digitalisierung unter die Räder gekommen sind. Das ist die Domäne der App VSCO Cam.
VSCO Cam ist eine einfach gestrickte Foto-App, die sich nicht mit den funktionalen Schwergewichten im App Store messen will. Stattdessen will sie digitalen Fotos den Biss nehmen und sie in eine gefällige, analoge Anmutung tauchen ? und das gelingt der App ganz hervorragend. Ein Foto wird aufgenommen (oder eben importiert) und mit einem Analog-Effekt belegt. Bilder lassen sich zuschneiden, in den Farben oder im Kontrast anpassen und dergleichen mehr. Auch das Korn lässt sich stufenlos regulieren, denn schliesslich gehört es zu den wichtigsten Erkennungsmerkmalen der analogen Filme. VSCO Cam ist ein typisches Beispiel für eine simple Kamera-App, die jedoch mit unwiderstehlichen Effekten punktet. Deshalb fahren Sie hier am besten, wenn Sie mit der Standard-App des iPhones fotografieren und anschliessend die besten Bilder in VSCO Cam importieren. Nächste Seite: Alternativen für «Notizen» Wenn es um Notizen geht, scheiden sich die Geister. Einige können nicht genug davon bekommen und suchen jede erdenkliche Möglichkeit, um Geistesblitze festzuhalten und zu strukturieren. Andere wiederum wollen einfach einen Ablageort, um Gedankenfetzen festzuhalten uns später vielleicht wiederzufinden. Zum Glück ist die Auswahl an solchen Apps riesig.
Evernote
Info und Preis: Universal für alle iOS-Geräte, kostenlos Der Dienst Evernote ist weit herum bekannt. Die zugehörige App einen «Notizblock» zu nennen, wäre jedoch eine Untertreibung ohnegleichen. Evernote speichert nicht nur Texte, sondern auch Foto, Audionotizen und Schnipsel aus dem Web. Und wenn es doch um Text handelt, dann stehen Funktionen für Listen, nummerierte Absätze und dergleichen mehr zur Verfügung. Die Möglichkeiten sind enorm, doch damit steigen auch die Anforderungen an die Bedienung; sie richtet sich eher an die Ordnungsfanatiker, als an jene, die den unkomplizierten Umgang mit Gedankensplitter suchen.
Evernote besticht durch zwei weitere Eigenschaften. Erstens, die Anwendung gibt es für PCs, Macs, iOS, Android, Windows Phone 8 und sogar für Blackberry. Zweitens werden alle diese Geräte über den eigenen Cloud-Dienst von Evernote synchronisiert. So wird sichergestellt, dass zum Beispiel das fotografierte Whiteboard wenige Minuten nach der Besprechung bereits auf dem Rechner zu finden ist. Nächste Seite: Vesper
Vesper
Info und Preis: Für iPhone und iPod touch, 1 Franken Die minimalistische App Vesper hat es sich zum Ziel gesetzt, Gedanken und Ideen möglichst einfach zu erfassen und zu katalogisieren. Das Vorgehen ist klassisch: Die erste Zeile einer Notiz wird automatisch zum Titel. Zusätzlich können zu jeder Notiz auch noch «Tags» erfasst werden ? also Stichworte, die das Thema beschreiben. Diese Tags sind gleichzeitig die einzige Möglichkeit, um Notizen zu filtern, denn eine klassische Suchfunktion fehlt. Dafür kann jede Notiz durch ein Foto ergänzt werden.
Zu den besten Eigenschaften von Vesper gehört die Art und Weise, wie Notizen verwaltet werden. Einträge in der Übersicht lassen sich einfach in eine neue Position ziehen, so dass sich Aufgaben priorisieren lassen. Wird hingegen über einer Notiz nach links gewischt, wandert sie ins Archiv. Die Bedienung von Vesper ist erfrischend einfach und die Verwaltung der Notizen durch Tags überzeugt. Leider gibt es keine iPad-Version. Auch die Synchronisierung zwischen mehreren Geräten fehlt. Wer damit leben kann, erhält mit Vesper eine App, die den Spagat zwischen Funktionalität und Bedienung hervorragend meistert.