28.12.2012, 12:55 Uhr
US-Justiz prüft HP-Vorwürfe gegen Autonomy
Hat der Software-Konzern seine Bilanzen geschönt, um seinen Marktpreis zu erhöhen? Diese Frage bejaht HP. Nun überprüft auch das US-Justizministerium den Fall.
Die Ermittlungen bei Hewlett-Packard (HP) nehmen weiter an Fahrt auf. Das US-amerikanische Justizministerium hat sich in den möglichen Betrugsfall bei der milliardenschweren Übernahme der britischen Software-Firma Autonomy eingeschaltet. Auch die Bundespolizei FBI soll schon ermitteln. Eine Aktionärsklage hat HP wegen der verlustreichen Übernahme auch am Hals.
Das Justizministerium untersuche den Fall, teilte HP am Donnerstagabend in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht mit. HP arbeite mit allen Behörden umfangreich zusammen. Eine FBI-Sprecherin wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg Untersuchungen weder dementieren noch bestätigen. Die New York Times und Bloomberg hatten Ende November übereinstimmend berichtet, dass die US-Börsenaufsicht SEC die Bundespolizei um Hilfe gebeten hatte.
HP bezichtigt das alte Autonomy-Management, die Bilanzen geschönt und damit den Preis in die Höhe getrieben zu haben. Hewlett-Packard hatte im vergangenen Jahr mehr als 10 Milliarden US-Dollar hingeblättert (7,6 Milliarden Euro) – und schrieb am 21. November rund 8,8 Milliarden US-Dollar ab. Die «ernsthaften Unregelmässigkeiten» in den Bilanzen seien erst aufgedeckt worden, nachdem Autonomy-Gründer Mike Lynch zur Jahresmitte aus dem Konzern ausgeschieden sei, hiess es von HP damals. Lynch wies die Vorwürfe in einer aktuellen Mitteilung erneut zurück. «Wir kooperieren bei allen Untersuchungen und freuen uns darauf, unsere Position darlegen zu können», schrieb er.
Für HP hat sich der noch vom deutschen Konzernchef Leo Apotheker eingefädelte Zukauf zum Milliardengrab entwickelt. HP hatte den Kauf von Autonomy im August 2011 verkündet. Apotheker wollte HP stärker auf lukrativere Geschäftsbereiche wie Software ausrichten und dafür die PC-Produktion abtrennen. Der Kauf von Autonomy war ein Herzstück dieser Strategie.
HP sieht sich wegen der verlustreichen Übernahme auch mit einer Aktionärsklage konfrontiert. Ein Anleger zog Ende November vor Gericht in Kalifornien und verlangt Wiedergutmachung für alle Investoren, die HP-Aktien zwischen dem 19. August 2011 und dem 20. November 2012 kauften. Unter den Beklagten sind der damalige HP-Chef Apotheker und die heutige Konzernlenkerin Meg Whitman. Der Investor wirft HP unter anderem vor, die Geschäftsentwicklung zu rosig dargestellt zu haben, was zu einem überteuerten Aktienpreis geführt habe.
Das Justizministerium untersuche den Fall, teilte HP am Donnerstagabend in einer Pflichtmitteilung an die Börsenaufsicht mit. HP arbeite mit allen Behörden umfangreich zusammen. Eine FBI-Sprecherin wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg Untersuchungen weder dementieren noch bestätigen. Die New York Times und Bloomberg hatten Ende November übereinstimmend berichtet, dass die US-Börsenaufsicht SEC die Bundespolizei um Hilfe gebeten hatte.
HP bezichtigt das alte Autonomy-Management, die Bilanzen geschönt und damit den Preis in die Höhe getrieben zu haben. Hewlett-Packard hatte im vergangenen Jahr mehr als 10 Milliarden US-Dollar hingeblättert (7,6 Milliarden Euro) – und schrieb am 21. November rund 8,8 Milliarden US-Dollar ab. Die «ernsthaften Unregelmässigkeiten» in den Bilanzen seien erst aufgedeckt worden, nachdem Autonomy-Gründer Mike Lynch zur Jahresmitte aus dem Konzern ausgeschieden sei, hiess es von HP damals. Lynch wies die Vorwürfe in einer aktuellen Mitteilung erneut zurück. «Wir kooperieren bei allen Untersuchungen und freuen uns darauf, unsere Position darlegen zu können», schrieb er.
Für HP hat sich der noch vom deutschen Konzernchef Leo Apotheker eingefädelte Zukauf zum Milliardengrab entwickelt. HP hatte den Kauf von Autonomy im August 2011 verkündet. Apotheker wollte HP stärker auf lukrativere Geschäftsbereiche wie Software ausrichten und dafür die PC-Produktion abtrennen. Der Kauf von Autonomy war ein Herzstück dieser Strategie.
HP sieht sich wegen der verlustreichen Übernahme auch mit einer Aktionärsklage konfrontiert. Ein Anleger zog Ende November vor Gericht in Kalifornien und verlangt Wiedergutmachung für alle Investoren, die HP-Aktien zwischen dem 19. August 2011 und dem 20. November 2012 kauften. Unter den Beklagten sind der damalige HP-Chef Apotheker und die heutige Konzernlenkerin Meg Whitman. Der Investor wirft HP unter anderem vor, die Geschäftsentwicklung zu rosig dargestellt zu haben, was zu einem überteuerten Aktienpreis geführt habe.